Neunkirchen. Auf Einladung des SPD-Ortsvereins Neunkirchen besuchte der Landtagsabgeordnete Georg Nelius (SPD) die Gemeinde Neunkirchen. Schwerpunkte der Gespräche waren die allgemeine Schulsituation, die Nahversorgung, der Ausbau von Krippenplätzen sowie die Kinder- und Jugendbetreuung in der Gemeinde. Als Gesprächspartner standen neben Bürgermeister Wolfgang Schirk u.a. die Leiterin des evangelischen Kindergartens Frau Belinda Keller, Frau Helga Spänig von der evangelischen Kirchengemeinde, Herr Bernhard Knörzer vom Vorstand des genossenschaftlichen Bürgermarktes eG sowie SPD-Gemeinderat Peter Kellner und einige Vertreter aus dem SPD-Ortsverein zur Verfügung.
Beim Besuch des evangelischen Kindergartens stellte Frau Keller die räumliche und pädagogische Konzeption der Kleinkind gerechten Einrichtung vor, die nach intensiven Beratungen zusammen mit der Gemeindeverwaltung erarbeitet worden war. So wird im evangelischen Kindergarten neben der schon bestehenden Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten (VÖ-Gruppe) bereits seit dem Kindergartenjahr 2009/2010 eine Kleinkindgruppe für Kinder unter 3 Jahren angeboten.
In diesem Zusammenhang wies Bürgermeister Schirk darauf hin, dass nach Fertigstellung des Anbaus im katholischen Kindergarten ab dem Sommer 10 weitere Plätze für die Kleinkindbetreuung zur Verfügung stehen werden. Sollte darüber hinaus noch weiterer Bedarf bestehen, werde dieser über die Kindertagespflege (Tagesmütter) vor Ort abgedeckt. Hierdurch kann die Gemeinde rechtzeitig dem ab 1. August 2013 bestehenden Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für unter
3-jährige gerecht werden.
Zur Schulsituation informierte Bürgermeister Schirk, dass an der Grundschule in Neunkirchen derzeit ca. 80 Schülerinnen und Schülern von vier hauptamtlichen Lehrerinnen unterrichtet werden. Um als familienfreundliche Gemeinde bestehen zu können, sei es neben der Kleinkindbetreuung ebenso wichtig, dem Wunsch vieler Familien entsprechend, eine Grundschule vor Ort zu haben. Im Hinblick auf die rückläufigen Schülerzahlen, fragte er konkret nach, ob die Schließung der Grundschule in Neunkirchen zu befürchten sei, zumal man beabsichtige, das aus dem Jahr 1951 stammende Schulhaus energetisch zu sanieren. Nach Aussage von Georg Nelius wird die derzeitige Landesregierung weiterhin keine Grundschule gegen den Willen des Schulträgers, sprich die Kommune, schließen. Klassen müssten zwar mindestens 16 Schüler haben, doch Ausnahmen sind erlaubt. Auch das Schulgesetz zwinge keine Schule zur Schließung.
Beim weiteren Gang durch den Ort besichtigte man noch den Baufortschritt am katholischen Kindergarten und den im Oktober vergangenen Jahres neu eröffneten Bürgermarkt. Der auf genossenschaftlicher Basis betriebene und in der Ortsmitte zentral gelegene Einkaufsmarkt bietet auf rund 240 m² Ladenfläche nicht nur alle notwendigen Dinge des täglichen Gebrauchs, sondern stellt darüber hinaus ein Zentrum der Begegnung für die Bürger dar. Mit „unserem Bürgermarkt“ konnte nicht nur eine Lücke in der örtlichen Nahversorgung geschlossen, sondern der dörflichen Gemeinschaft auch eine wichtige Begegnungsstätte zurückgegeben werden, so der Vorstand Bernhard Knörzer. Der Bürgermarkt sei kein Modell von der Stange; viele Unwägbarkeiten mussten bis zur Eröffnung überwunden werden und konnten nur durch eine enorme Gemeinschaftsleistung aller Beteiligten, wie der Gemeindeverwaltung, des Vorstandes und des Aufsichtsrates sowie den vielen ehrenamtlichen Helfern geleistet werden.
Zum Abschluss wurde noch das evangelische Gemeindezentrum in der Badstraße besucht. Im Dachgeschoss des Gemeindezentrums richtet die evangelische Kirchengemeinde zurzeit zwei Räume für die Jugendarbeit ein. Helga Spänig stellte dabei das Konzept und die Arbeitsweise einer konfessionsübergreifenden Jugendarbeit vor. Ziel sei aber auch, die Räumlichkeiten als Ergänzung zur bisherigen kirchlichen Jugendarbeit als kommunalen Jugendraum zur Verfügung zu stellen und einen selbst verwalteten Jugendtreff zu installieren. Wann allerdings der kommunale Jugendraum eröffnet wird, ist derzeit noch offen. Ideen für erste Aktivitäten gibt es bereits und das Kreisjugendamt versprach hinreichende Unterstützung.
Georg Nelius zeigte sich nach dem Besuch beeindruckt und stellte zusammenfassend fest, dass mit den zahlreichen Maßnahmen, die derzeit in Neunkirchen geplant und in weiten Teilen bereits umgesetzt sind, die Gemeinde all jene Bedürfnisse aufgreift, die Menschen heute in Bezug auf das Wohnen, Arbeiten und Leben in unserer Region haben. Die Umsetzung der Konzepte sei ein wichtiger Schritt für die nachhaltige Entwicklung der Gemeinde, so der Landtagsabgeordnete Georg Nelius.