Sozialgestaffelte Kindergartenbeiträge werden in Seckach erhoben. (Foto: Liane Merkle)
Seckach. (lm) Mit der traurigen Pflicht des Gedenkens an den verdienten Berthold Schmitt, der in der vergangenen Woche zu Grabe getragen wurde, eröffnete Bürgermeister Thomas Ludwig die jüngste Sitzung des Seckacher Gemeinderats, ehe man in die offizielle Tagesordnung einstieg.
Zustimmend und mit viel Beifall zur Kenntnis nahm das Gremium die Vorstellung der Schulsozialarbeit an der gemeinsamen Werkrealschule durch den Schulsozialarbeiter Simon Knoll. Die drei Gemeinden Billigheim, Schefflenz und Seckach hatten als Schulträger der gemeinsamen Werkrealschule „Schefflenztalschule“ beschlossen, eine Schulsozialarbeit einzurichten. Hierzu wurde mit dem Caritasverband Neckar-Odenwald-Kreis ein Kooperationsvertrag mit zunächst für die Dauer von drei Schuljahren geschlossen. Der Schulsozialarbeiter Simon Knoll hatte seine Arbeit bereits zum 1. Oktober vergangenen Jahres aufgenommen und betreut insgesamt 259 Schüler und 29 unterrichtende Lehrer/innen mit Hauptbüro in Schefflenz in sehr flexiblen Sprechstunden. Die Themen, mit denen er sich beschäftigen muss, sind ausgesprochen vielfältig und erfordern teilweise großes Feingefühl. Neben Einzelgesprächen mit Schülern, Lehrern oder Eltern inkl. Problemlösungen beinhaltet seine Arbeit Streitschlichtungen, Gruppenarbeiten, Projekte. Im Sog. Sozialtraining bearbeitet er in den Klassen Selbstwahrnehmung, Mobbingprävention, Raucherprävention, Umgang mit anderen und Mobbingintervention. Zu seinem ausgefüllten Stundenplan und regelmäßigen Weiterbildungen sowie der ausführlichen Dokumentation seiner Gespräche kommen etliche zu fahrende Kilometer, weil er an drei Standorten eingesetzt ist.
In Anlehnung an das württembergische Erhebungssystem beschloss der Gemeinderat für die kommenden zwei Jahre eine Neufestsetzung der Elternbeiträge für den Kindergarten in Großeicholzheim. Demnach gelten folgende Monatssätze: (Kindergartenbereich -Ü3-) Für das Kind aus einer Familie und mit einem Kind in der Regelgruppe im Kindergartenjahr 2013/14 102 Euro und für das Jahr 2014/15 105 Euro. In der Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten werden für 2013/14 128 Euro und für 2014/15 131 Euro erhoben. Für ein Kind aus einer Familie mit zwei Kindern gelten 78 Euro und 81 Euro im Folgejahr sowie 98 Euro und 101 Euro in der VÖ-Gruppe. Bei drei Kindern müssen die Eltern für das Jahr 2013/14 51 Euro, für das Jahr 2014/15 53 Euro und in der VÖ-Gruppe 64 bzw. 66 Euro im Folgejahr bezahlen. Bei vier und mehr Kindern belaufen sich die Elternbeiträge auf 17 Euro in der Regelgruppe im Jahr 2013/14 und ebenfalls auf 17 Euro im Folgejahr. In der Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten werden in den beiden Jahren 21 Euro erhoben. (Kleinkindbereich –U3- In Klammern die Beiträge für das Jahr 2014/15) Für das Kind aus einer Familie mit einem Kind gelten ab dem kommenden Kindergartenjahr 225 Euro (247), bei zwei Kindern 168 Euro (184), bei drei Kindern 114 Euro (125) und bei vier und mehr Kindern 45 Euro (50). Das Tee-, Spiel- und Essensgeld wurde für die beiden Kindergartenjahre 2013/14 und 2014/15 auf monatlich 5 Euro festgesetzt.
Wie Bürgermeister Thomas Ludwig betonte, kommen die Beiträge im Kleinkindbereich daher zustande, weil die Betreuung von Kleinkindern einen erhöhten Personalaufwand benötigt und nur halb so viele Kinder wie in einer vergleichbaren Gruppe für Kindergartenkinder aufgenommen werden dürfen. „Für einen Kleinkindgruppenplatz werden damit lediglich 20 Prozent der tatsächlichen Betriebsausgaben abgedeckt“. Für das württembergische Erhebungssystem mit familienbezogener Sozialstaffelung als Empfehlung für die Kindergartenträger zeichnen die Vertreter der Kirchen, Verbände und Kommunen im Städtetag Baden-Württemberg in alle zwei Jahre stattfindenden Verhandlungen verantwortlich.
In einem weiteren Tagesordnungspunkt bevollmächtige der Gemeinderat als außerplanmäßige Ausgabe die Verwaltung zur Beschaffung eines Aufsitzrasenmähers der Marke ISEKI SF370 mit 38 PS zum Preis von rd. 52.000 Euro inkl. Überbrückungsmaschine von der Firma Schmitt GmbH aus Neuenstadt-Stein. Er soll den bereits 14 Jahre alten Mäher mit Kabine ersetzen.
Der Gewerbeverein Seckach führt anlässlich des Straßenfestes mit Einweihung der neu gestalteten Bahnhofstraße eine Gewerbeschau durch, die vom Samstag, 6. Juli bis Sonntag, 7. Juli rund um die Bahnhofsstraße stattfinden soll. Gleichzeitig sollen die ausstellenden Betriebe sowie die örtlichen Geschäfte die Möglichkeit des Verkaufs ihrer Waren erhalten. Die Öffnung der Geschäfte ist am Sonntag für die Zeit von 13 bis 18 Uhr geplant. Hierfür gab der Gemeinderat nun im Rahmen einer Satzung über die Offenhaltung von Verkaufsstellen „grünes Licht“.
Keine Änderungen ergaben sich bei der Sitzverteilung auf die einzelnen Ortsteile im Rahmen der anstehenden Gemeinderatswahlen im nächsten Jahr. Demnach gilt: Seckach 7 Sitze, Großeicholzheim 4 Sitze und Zimmern 3 Sitze. Mit Wahlleiter Michael Hahn und seinem Stellvertreter Gerhard Bender für die Briefwahl im Rahmen der anstehenden Bundestagswahl wurde weiter festgelegt, dass für den Wahlbezirk 1(Seckach alter Ortskern mit Klinge) Thomas Ludwig als Wahlvorsteher, für den Bezirk 2 (Seckach Baugebiet) Norbert Richter, für den Bezirk 3 (Großeicholzheim) Reinhold Rapp und für den Bezirk 4 (Zimmern) Josef Ackermann als Wahlvorsteher verantwortlich zeichnen.
Um den Ausbau erneuerbarer Energien im Rahmen des Nahwärmenetzes der Bürger-Energie Großeicholzheim zu fördern, hat sich die Gemeinde für mindestens 10 Jahre verpflichtet, keine Konzessionsabgabe zu erheben. Wie Bürgermeisterstellvertreter Norbert Richter erläuterte, der diesen Tagesordnungspunkt leitete, ist diese Konzessionsabgabe ein Entgelt, welches der Energieversorger für die Einräumung des Rechts zur Benutzung öffentlicher Verkehrswege für die Verlegung und den Betrieb von Leitungen an die Gemeinde zu zahlen hätte. Durch einen vorangegangenen Gemeinderatsbeschluss hatte die Gemeinde Seckach der Bürger-Energie das Recht eingeräumt, ihre Leitungen kostenlos in gemeindeeigene Wege und Grundstücke einzulegen. Dies musste man nun in schriftlicher Form den finanzierenden Kreditinstituten bestätigen.
Laut Zensus hat Seckach nur 1,7 Prozent, also 73 Einwohner weniger als angedacht und ist mit einem „blauen Auge“ davon gekommen.