Weinlese im „interkommunalen Weinberg“ des Berufsbildungswerks Mosbach-Heidelberg
Keine leichte Arbeit in den Neckarzimmerner Steillagen: Auszubildende des BBW bei der Lese der Müller-Thurgau-Trauben. (Foto: pm)
Neckarzimmern. (pm) „Die Quantität ist ordentlich“, freut sich Ansgar Herold. Und auch die Qualität der Trauben stimmt den Ausbilder am Berufsbildungswerk Mosbach-Heidelberg (BBW) zuversichtlich. Einem guten Wein-Jahrgang 2014 steht daher nichts im Wege. Mit Rebschere und Lesebütten ausgestattet macht sich derweil ein gutes Dutzend Auszubildender auf den Weg, im Neckarzimmerner Weinberg unterhalb der Burg Hornberg möglichst zügig die Müller-Thurgau-Trauben zu lesen.
Seit gut fünf Jahren ist das BBW ein registrierter Weinbaubetrieb. Seither wird jährlich roter und weißer Rebensaft produziert. Abnehmer der feinen Tropfen sind in erster Linie die Stadt Mosbach sowie die Gemeinden Neckarzimmern und Obrigheim, die sich seinerzeit dem Projekt „interkommunaler Weinberg“ verschrieben haben. Ausgebaut wird der Wein im Gundelsheimer Weinbau-Pavillon von Norbert Greiss, die sehenswerten Etiketten auf den Flaschen werden jedes Jahr von Künstlerinnern und Künstlern des „Kunst-Werk-Hauses“ der Johannes-Diakonie auf dem Schwarzacher Hof gestaltet.
Unter Anleitung der langjährigen Gärtnermeister und Gartenbautechniker Ansgar Herold und Alexander Riehm haben die Auszubildenden zum Gartenbaufachwerker Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau das ganze Jahr über die Stöcke in gleich mehreren Weinbergen gepflegt, haben den Boden bereitet und sich um den Reb- und Laubschnitt gekümmert. Eine in den Steillagen im Neckartal anstrengende, aber interessante und abwechslungsreiche Arbeit für die jungen Leute, so Herold und Riehm. Sie lernen darüber hinaus die Kulturlandschaft Weinberg kennen, deren Erhalt sie damit unterstützen. An diesem Morgen hat die BBW-Truppe zunächst rote Schwarzriesling-Trauben geerntet, am Nachmittag folgt der weiße Müller-Thurgau.
Was die Trauben für den 2014er-Jahrgang nun noch vor sich haben, hat der 2013er-Wein schon hinter sich. In diesen Tagen wird der Müller-Thurgau und Kerner der Lage „Neckarzimmerner Wallmauer“ und der Schwarzriesling der Lage „Neckarzimmerner Götzenhalde“ in Flaschen abgefüllt, anschließend muss er sich einer vorgeschriebenen Prüfung durch die staatliche Prüfkommission unterziehen. Nach dem Erteilen der Prüfnummer werden die Flaschen etikettiert. In diesem Jahr zieren die Etiketten erstmals extra für den BBW-Wein gestaltete Motive des in Eberbach wohnenden Künstlers Meik Burkhardt. Derart gestaltet dürfen sich also einmal mehr Mosbach, Neckarzimmern Obrigheim und das BBW auf die eigenen Wein-Editionen freuen – in guter Qualität und in ordentlicher Menge.