
Ein Pärchen der Rostroten Mauerbiene. (Foto: pm)
(pm) Im Jahre 2019 stehen die Wildbienen ganz im Fokus, denn neben der Senf-Blauschillersandbiene als Wildbiene des Jahres, wurde die Rostrote Mauerbiene zum Insekt des Jahres gewählt. Dass es dieses Jahr auch eine Wildbiene auf das Treppchen des „Insekts des Jahres“ geschafft hat, freut viele Umweltschützer.
Die Wahl hilft, die Aufmerksamkeit auf die faszinierende Welt der Wildbienen zu lenken und dafür zu sensibilisieren, wie gefährdet viele der noch rund 560 Wildbienenarten in Deutschland sind. „Viele denken bei der Blütenbestäubung nur an die Honigbiene. Dass die Wildbienen vor allem bei schwierigeren Witterungsbedingungen einen großen Teil der Bestäubungsleistung übernehmen, ist oft nicht bekannt.“, so Projektmitarbeiterin und Biologin Julia Mack.
Das Insekt des Jahres, die Rotrote Mauerbiene ist hingegen noch nicht bedroht. Ein Grund dürfte ihr Nistverhalten und ihre Ernährungsweise sein: Mauerbienen nisten oberirdisch und nutzen verschiedenste Nistplätze, wie totes Holz, lockeres Gestein, Lehmwände oder auch Nisthilfen.
Hinsichtlich ihrer Ernährung ist sie sehr anpassungsfähig und sammelt an mindestens 19 verschiedenen Pflanzenfamilien. Um das 8 bis 14 Millimeter große Insekt im eigenen Garten zu bestimmen, achte man auf die rostrote Behaarung.
Der Name der „Wildbiene des Jahres“ wirkt erst einmal komplizierter: Die Senf-Blauschillersandbiene. Allerdings hat er seine Berechtigung: Für eine Biene doch überraschend, schimmern die Flügel und der Hinterleib dieser Art typisch blau. Auch die beachtliche Körpergröße von 13 bis 15 Millimetern fällt auf. Die Sandbiene nistet wie 75% aller Wildbienen unterirdisch und bevorzugt dabei regengeschützte Plätze an Steilwänden in Sand, Löss oder Lehm.
Hauptsächlich ernährt sie sich von Pollen und Nektar des Ackersenfes und kommt daher fast ausschließlich in Ackerbaugebieten vor. Doch heutzutage haben intensive Feldwirtschaft mit nur noch wenigen Kulturpflanzen, aber auch großflächig genutzte Pflanzenschutzmittel die Biene vielerorts verdrängt.
Um die Art zu unterstützen, können wir ihr wieder mehr Lebensraum und Nahrung bieten: nur spärlich bewachsene, regenfreie und sandige Bodenstellen können in unserem Umfeld geschaffen und bewahrt werden. Auch der insektizidfreie Anbau von Ackersenf, Raps, Weiß-Senf, aber auch Barbarakraut oder Acker-Rettich ist für das Überleben der Art unbedingt notwendig.