Corona verändert den Arbeitsmarkt

 Auszahlung von Kurzarbeiter- und Arbeitslosengeld haben in der Corona-Krise oberste Priorität. Dafür hat Karin Käppel, Leiterin der Arbeitsagentur, ihre Mannschaft vorübergehend nahezu komplett umorganisiert. (Foto: pm)

Arbeitsmarktzahlen im März bilden die Auswirkung der Corona-Krise noch nicht ab

(pm) „Wir alle erleben derzeit eine Entwicklung, die so noch nicht da war und uns alle vor ganz neue Herausforderungen stellt. Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus hat unser aller Leben auf den Kopf gestellt. Dies hat Auswirkungen auf unser Leben und unseren Alltag. Auch der Arbeitsmarkt hat sich komplett verändert“, so Karin Käppel, Leiterin der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim.
Die Anfragen und Anzeigen nach Kurzarbeitergeld sind in kürzester Zeit in die Höhe geschnellt. Die Corona-Krise hinterlässt quer durch sämtliche Branchen gravierende Spuren, weil durch die weltweite Pandemie einerseits Absatzmärkte weggebrochen und andererseits Lieferketten unterbrochen sind.

Durch die veränderten Bedingungen haben sich die Schwerpunkte der Arbeitsagentur verschoben. Die Auszahlung von Kurzarbeiter- und Arbeitslosengeld hat derzeit oberste Priorität. „Das Geld muss so schnell wie möglich bei den Unternehmen und Menschen ankommen“, beschreibt Karin Käppel, Leiterin der Arbeitsagentur, die interne Situation.

„Wie sich die Arbeitslosen- und Kurzarbeiterzahlen in den nächsten Monaten entwickeln werden, kann im Moment nicht genau prognostiziert werden. Aber sicher wird sich die Kurzarbeit massiv erhöhen und auch von steigenden Arbeitslosenzahlen ist auszugehen. Es hängt davon ab, wie schnell die Pandemie eingedämmt werden kann und notwendigen Maßnahmen und Kurzarbeit greifen“, so Karin Käppel.

Die Arbeitsmarktzahlen für den Monat März spiegeln nicht die aktuelle Situation des Arbeitsmarkts wider, da der Stichtag nicht der letzte des Monats ist. Für März wurden die Zahlen bis einschließlich 12. März 2020 erfasst. Wenige Tage nach dem statistischen Erfassungszeitraum war nichts mehr wie es davor war und die Ausbreitung des Corona-Virus schränkte von heute auf morgen die wirtschaftlichen Aktivitäten stark ein.

Bis zum Stichtag der Statistik ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim auf 9.968 gesunken. Das sind 305 Arbeitslose (Minus 3,0 Prozent) weniger als im Vormonat, 1.031 mehr als im März 2019 (Plus 11,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote ist um 0,1 Prozent auf 2,9 Prozent gesunken. In Baden-Württemberg beträgt die Arbeitslosenquote 3,4 Prozent.
Im März wurden 972 neue Arbeitsstellen gemeldet, 535 weniger als im Vormonat (Minus 35,5 Prozent), 823 (Minus 45,8 Prozent) weniger als im März 2019. Insgesamt waren 5.723 offene Stellen gemeldet, 81 mehr (Plus 1,4 Prozent) als im Vormonat, 2.151 (Minus 27,3 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Schwäbisch Hall** Im Landkreis Schwäbisch Hall liegt die Arbeitslosenquote bei 2,8 Prozent (Vormonat 2,9 Prozent). Im März waren 3.223 Menschen arbeitslos gemeldet, 116 oder 3,5 Prozent weniger als im Februar und 166 (Plus 5,4 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

980 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 1.101 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit.
Arbeitgeber haben 387 Stellen gemeldet (März 2019: 656), 269 oder 41,0 Prozent weniger als im Vormonat. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 2.250; 11,0 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Der Arbeitsmarkt im Hohenlohekreis** Im Hohenlohekreis liegt die Arbeitslosenquote bei 2,5 Prozent (Vormonat 2,5 Prozent). Im März waren 1.675 Menschen arbeitslos gemeldet, 12 oder 0,7 Prozent weniger als im Februar und 162 (10,7 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

476 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 483 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit.
Arbeitgeber haben 109 Stellen gemeldet (März 2019: 222), zwei oder 1,9 Prozent mehr als im Vormonat. Der Bestand an Stellenangeboten insgesamt lag zum Stichtag bei 989; 21,1 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Der Arbeitsmarkt im Main-Tauber-Kreis** Im Main-Tauber-Kreis liegt die Arbeitslosenquote bei 3,1 Prozent (Vormonat 3,1 Prozent). Im März waren 2.349 Menschen arbeitslos gemeldet, 44 oder 1,8 Prozent weniger als im Vormonat und 423 (22,0 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

725 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 765 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit.
Arbeitgeber haben 345 Stellen gemeldet (März 2019: 596). Der Bestand an Stellenangeboten liegt insgesamt bei 1.783; 36,0 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Der Arbeitsmarkt im Neckar-Odenwald-Kreis** Im Neckar-Odenwald-Kreis liegt die Arbeitslosigkeit bei 3,3 Prozent (Vormonat 3,5 Prozent). Im März waren 2.721 Menschen arbeitslos gemeldet, 133 oder 4,7 Prozent weniger als im Vormonat, 280 (11,5 Prozent) mehr als im März 2019.

640 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 766Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit.
Arbeitgeber haben 131 Stellenangebote gemeldet (März 2019: 315). Der Bestand an Stellenangeboten liegt insgesamt bei 701; 46,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Die Eckwerte nach Rechtskreisen** Im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim waren im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) 4.115 Arbeitslose gemeldet, im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) 5.853. Der Anteil der Arbeitslosen aus dem Bereich der Grundsicherung (SGB II) am gesamten Bestand beträgt 41,3 Prozent.

Von den 3.223 Arbeitslosen im Landkreis Schwäbisch Hall wurden 1.389 Arbeitslose vom Jobcenter Schwäbisch Hall betreut (Februar 2020: 1.408). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Haller Landkreis betreuten 1.834 Arbeitslose (Februar 2020: 1.931).

Von den 1.675 Arbeitslosen im Hohenlohekreis wurden 632 vom Jobcenter Hohenlohekreis betreut (Februar 2020: 628). Die Arbeitsagentur im Hohenlohekreis betreute 1.043 Arbeitslose (Februar 2020: 1.059).

Von den 2.349 Arbeitslosen im Main-Tauber-Kreis wurden 912 vom Jobcenter Main-Tauber betreut (Februar 2020: 900). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Main-Tauber-Kreis betreuten 1.437 Arbeitslose registriert (Februar 2020: 1.493).

Von den 2.721 Arbeitslosen im Neckar-Odenwald-Kreis wurden 1.182 vom Jobcenter Neckar-Odenwald betreut (Februar 2020: 1.206). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Neckar-Odenwald-Kreis betreuten 1.539 Arbeitslose (Februar 2020: 1.648).

Ausbildungsmarkt** Das Ausbildungsjahr der Berufsberatung beginnt jeweils am 1. Oktober und endet am 30.September des Folgejahres.

Zur Halbzeit Ende März wurden der Agentur Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim insgesamt 4.821 freie Ausbildungsstellen gemeldet, das sind 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Von diesen Ausbildungsstellen sind 2.898 noch nicht besetzt.
Von den 2.565 Jugendlichen, die sich für eine Ausbildung interessieren (Minus 6,0 Prozent zum Vorjahr) sind 1.378 Jugendliche noch auf der Suche.
Auf einen Bewerber kommen rein statistisch 1,88 Ausbildungsstellen.

Infoblock für Arbeitnehmer und Arbeitgeber: Persönliche Beratungsgespräche sind in der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim derzeit nicht möglich, um Kunden und Mitarbeiter vor einer drohenden Ansteckung zu schützen. Für Fragen und Anliegen bitte folgende Telefonnummern nutzen:

  • Lokale Hotline für Arbeitnehmer: 0791 9758 444 – Kostenfreie Hotline Arbeitnehmer: 0800 4 5555 00 ** – Kostenfreie Hotline Arbeitgeber: 0800 4 5555 20 
    Die persönliche Vorsprache bei Arbeitslosmeldung in den Arbeitsagenturen entfällt vorläufig. Diese Meldungen können telefonisch erledigt werden.** 
    Alle bereits vereinbarten persönlichen Gesprächstermine entfallen ohne Rechtsfolgen. Diese Termine müssen nicht noch extra abgesagt werden. ** 
    Wenn jetzt Termine entfallen oder ein persönlicher Kontakt nicht möglich ist, entstehen keine finanziellen Nachteile. ** 

Infos im Internet:

www.arbeitsagentur.de** 

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