von Liane Merkle
Großeicholzheim. „Herbert, du bist verrückt!“ So die Reaktion des großen Südtiroler Bergsteigers Hans Kammerlander als Herbert Hodel ihm von der Großeicholzheimer 24 Stunden-Wanderung mit 105 Kilometern und 1953 Höhenmetern erzählt hatte. In der Erinnerung strahlte der Bauländer: „Gibt es ein größeres Kompliment?“
In seiner Begrüßung beim Frühstück im örtlichen Sportheim freute sich der Organisator dieses Events neben 44 mutigen Wanderfreunden, darunter sieben Frauen, auch Bürgermeister Thomas Ludwig, Ortsvorsteher Reinhold Rapp, Thomas Kegelmann als 1. Vorsitzenden des SVG sowie die Vertreter der Sponsoren Allianz, Intersport MUM, Fit und Fun, Volksbank Mosbach, Distelhäuser Brauerei, Gelita, Spedition spitzer, AOK Mosbach und Beulke-Graviertechnik willkommen heißen zu dürfen. Sein besonderer Dank ging außerdem an das Logistikteam um Torsten Hofmann und Michaela Derfler sowie das Küchenteam um Tanja Wolf. Stolz zeigte er sich, dass seine Idee mit einer 12 Stunden-Wanderung in Hettingen bereits Nachahmer gefunden habe und er habe munkeln hören, dass der Bürgermeister bereits mit einer 24 Stunden-Gemeinderatssitzung und die Schnäischittler mit einer ebenso langen Prunksitzung liebäugeln.
Dieses Gerücht wurde von Bürgermeister Ludwig nicht bestätigt, dafür aber sein Respekt vor der Begeisterung des Hobbybergsteigers und dessen Gabe, seine Mitwanderer mit Humor so zu motivieren, dass sie ihr Bestes geben, um dieses bedeutende Event zu einem positiven Erlebnis werden zu lassen. Events wie dieser oder der schon bekannterer Radmarathon des SVG seien sowohl für den Verein als auch für die Gemeinde das i-Tüpfelchen.
Die Begeisterung der Wanderer kannte keine Grenzen. Mit “La Ola” feierten sie ihr Durchhaltevermögen. (Foto: Liane Merkle)
Und tatsächlich beherrschte die Freude über die bevorstehende Herausforderung und Verbundenheit im Wandern die Atmosphäre beim Start der 44 Unerschrockenen, die angeführt von Herbert Hodel und Timo Eberle über Heidersbach, Limbach, Lohrbach und Reichenbuch durch die Margarethenschlucht nach Neckargerach und Zwingenberg wanderten. Bevor sie nach der Bewältigung der Wolfsschlucht Strümpfelbrunn erreichten und den Katzenbuckel in Richtung Eberbach überquerten. Nach dem Abendessen führten die beiden Guides noch gut zwei Drittel der Teilnehmer über die Ruine Stolzeneck, die Minneburg, Neckarelz Messplatz und die Heidersbacher Mühle zurück zum Sportheim Großeicholzheim, wo 21 Unbesiegbare sichtlich angeschlagen, aber unbeschreiblich stolz und glücklich mit großem Beifall und Jubel von zahlreichen Interessierten, darunter die Ehrengäste des Vortages begrüßt wurden.
„Raus aus den Wanderschuhe und rein in die FlipFlops“ war für die meisten ein MUSS vor dem wirklich verdienten Superfrühstück, für das viele schon fast zu fertig waren, und dem Entgegennehmen der Finnisher-Medaille und dabei wurden die erlittenen Qualen aufgedeckt. „Blasen ohne Ende“, die gequälten Füße waren übersät davon. Doch nach Aussage eines Teilnehmers, sei das durchaus auszuhalten. „Mit Bloose kann mer laufe“, war sein einziger und ganz offensichtlich auch bewahrheiteter Kommentar.
„Ich habe heute extra einen Hut aufgesetzt, damit ich ihn vor euch und eurem Mut zur Anmeldung ziehen kann“, so Thomas Kegelmann, dem die Verteilung der noch Gravur-warmen Finnisher-Medaillen von Bernd Thomaier anvertraut war. Er lobte dabei den unverwüstlichen Herbert Hodel mit Timo Eberle und Ralf Hofmann und das Orga-Team für die absolut perfekte Vorbereitung und Durchführung des Events.
Schon bei diesem 2. Event sei eine deutliche Leistungssteigerung zu spüren. Während im letzten Jahr von 40 Teilnehmern nur 16 ins Ziel gekommen waren, sei die Statistik jetzt von 44 auf 21 gestiegen, darunter die Frauenpower mit vier von sieben, also über 50 Prozent. Die Teilnehmer hatten auch weite Anfahrten nicht gescheut. Die längste Anfahrt hatte eine Teilnehmerin aus Metzingen, aber auch aus Reutlingen und Esslingen waren Wanderfreaks „auf der Suche nach Grenzen“ angereist. Und so müde und k.o. diese 21 Helden des Tages auch waren, die Freude über das Geschaffte und vor allem der kameradschaftlich verbindende Teamgeist waren sicher unvergessliche Emotionen, die auch Thomas Ludwig in seinen Glückwünschen zum Ausdruck brachte.