Kurze Tagesordnung, lange Sitzung

Die Bushaltestelle Kurgarten in Strümpfelbrunn wird als erste in Waldbrunn barrierefrei ausgebaut. Außerdem wird der Abwasserkanal saniert. (Foto: Hofherr)

Katzenbuckel-Therme im Schichtbetrieb? Neues Ruftaxi-Konzept verschlechtert Angebot für Waldbrunn

Waldbrunn.  Obwohl nur sieben Punkte auf der Tagesordnung standen, dauerte die jüngste Sitzung der Waldbrunner Gemeinderats mehr als drei Stunden. Gründe hierfür waren die Anwesenden Planer bzw. Vertreter des Landratsamts, die zu mehreren Beschlussfassungen informierten.

Zur Beratung und Beschlussfassung über den Bauantrag für die Erweiterung und Sanierung des Kindercampus Winterhauch Waldbrunn war Planer Bernhard Bangert nach Strümpfelbrunn gekommen, der die Baumaßnahmen zunächst kurz vorstellte. Im Vergleich zu den bereits bekannten Punkten, war es insbesondere die Errichtung einer Löschwasserbehälters, ohne den es keine Baufreigabe geben würde. Um auch andere Projekte mit dem Löschwasser zu versorgen, wird der Behälter in der Hindenburgstraße gebaut, sodass unter anderem auch die evangelische Kirche in Strümpfelbrunn im vorgeschriebenes Radius liegt. Auf die Frage nach dem zeitlichen Vorgehen, konnte Bangert keine Angaben machen, da man davon ausgehen müsse, dass der Bauantrag etwa sechs Monate im Landratsamt bearbeitet wird. Nach der Zustimmung durch das Gremium, begrüßte Bürgermeister Markus Haas zu TOP 2 Michael Reinhard vom Büro IFK aus Mosbach.

Dieser stellte die eingegangenen Anregungen vor. Diese werden nun in den Bebauungsplan eingearbeitet, sodass der Bebauungsplan im Sommer in einer weiteren Offenlage allen Interessierten zur Einsichtnahme präsentiert wird. Der Beschluss zum Bebauungsplan könne dann im September erfolgen, teilte Bürgermeister Haas mit. Das Gremium stimmte den vorgetragenen Änderungsmaßnahmen zu.

Weiter ging es im Ortsteil Strümpfelbrunn. Dort soll die Bushaltestelle Kurgarten in der Theodor-Leutwein-Straße barrierefrei ertüchtigt werden. Außerdem soll der Kanal in der Theodor-Leutwein-/Waldkatzenbacher Straße in offener Bauweise saniert werden. Hierzu war H. Grimm vom Büro Walter+Partner gekommen, der die Fragen des Gremiums beantwortete. Anschließend stimmte der Gemeinderat den Maßnahmen zu und vergab die Arbeiten für die Kanalsanierung im offenen Verfahren zum Preis von knapp 180.000 Euro an HF Bauunternehmung GmbH & Co. aus Balsbach. Zum Preis von 72.000 Euro übernimmt das gleich Unternehmen auch die Arbeiten an der Bushaltestelle. Die Arbeiten zur Kanalsanierung im geschlossenen Verfahren wurde für 70.000 Euro an das Waldbrunner Unternehmen Kilian Kanalsanierung GmbH vergeben. Die Maßnahme lässt sich nur in Vollsperrung durchführen, wobei jedoch die Erreichbarkeit der ansäßigen Apotheke bzw. Metzgerei gewährleistet bleibt. Läuft alles nach Plan, ist der Baubeginn für September vorgesehen. Bauende ist für März 2021 angedacht.

Elmar Brümmer und Jessica Just stellten anschließend das neue Ruftaxi-Konzept des Neckar-Odenwald-Kreises vor. Nach 20 Jahren wolle man die Erfolgsgeschichte fortschreiben und habe daher mit einer Fachfirma eine Anpassung vorgenommen. Die Ruftaxilinie von Eberbach in die Waldbrunner Ortsteile bleibe zwar erhalten, die Verbindung von Mosbach auf den Winterhauch endet jedoch in Strümpfelbrunn. Wer in die anderen Ortsteile möchte, muss in Strümpfelbrunn umsteigen. Die Vertreter des Landratsamts sehen zwar eine Verbesserung des Angebots, Bürgermeister Markus Haas befürchtet jedoch eine Verschlechterung. Durch die Zusammenlegung von Linien könne es passieren, dass man ungleich länger unterwegs ist. Auch die Notwendigkeit des Umstiegs sorge für eine Verringerung der Attraktivität, so Haas. Außerdem trage die Winterhauchgemeinde überproportional hohe Kosten, da man den Gemeindeanteil alleine trage, aber auch andere Gemeinden von der Linie profitieren. Dies werde man im Auge behalten, so das Gemeindeoberhaupt. Die Umstellung auf das neue Konzept sei nicht vor Dezember 2021 geplant, so Brümmer und Just abschließend.

Im Zusammenhang mit Umbau und Modernisierung des Rathauses Waldbrunn wurden Bodenbelagsarbeiten (Teppich) an die Firma Heiko Belser Waldbrunn zum Preis von 34.500 Euro und Rollladenarbeiten (Sonnenschutz- und Verdunklungsanlagen) an die Firma Michael Braun Waldbrunn zum Preis von 17.100 Euro vergeben. Außerdem stimmte das Gremium dem Kauf einer Aufbahrungs- Kühlvitrine für den Friedhof Oberdielbach zum Preis von 10.200 Euro zu. Geliefert wird die Vitrine von der Fa. Hopf Pietätsartikel aus Reilingen.

Intensiv wurde abschließend die Öffnung der Katzenbuckel-Therme unter Corona-Bedingungen diskutiert. Entsprechend der Verordnung des Landes müsse man ein Hygienekonzept erstellen und einhalten, das dazu führe, dass der Kassenautomat außer Betrieb genommen werden müsse, stellte Bürgermeister Markus Haas die Möglichkeiten vor. Man benötige daher Personal, um den Eintritt zu kassieren. Außerdem werde ein Schichtbetrieb notwendig, da man nach drei Stunden Öffnung eine Stunde reinigen und desinfizieren müsse. Aufgrund der Quadratmeter Schwimmbadfläche könne man je Schicht nur 100 Gästen den Zutritt gewähren. Ob sich der Betrieb unter diesen Maßgaben wirtschaftlich rechne, sei nicht so einfach feststellbar, erklärte Kämmerer Joachim Gornik auf Nachfrage. Selbst das geschlossene Bad verursache monatliche Kosten in Höhe von ca. 30.000 Euro. Man spare zwar Heizkosten und Strom, müsse aber Fixkosten wie Abschreibungen und Personalkosten weiterhin finanzieren. Bis zur nächsten Sitzung soll die Verwaltung Modellrechnungen erstellen, die dem Gemeinderat die notwendigen Grundlagen bieten, um dann zu entscheiden, so der Beschluss am Ende der Sitzung.

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