Große Auswahl, aber nur Männer

Die Kandidaten stellen sich den Fragen der Wähler. (Screenshot: Hofherr)

Kandidaten stellen sich drei Stunden lang den Wählern

Haßmersheim. Nachdem der bisherige Bürgermeister Michael Salomo zum Oberbürgermeister von Heidenheim gewählt wurde (NZ berichtete), müssen die Wähler von Haßmersheim, Hochhausen und Neckarmühlbach neben der neuen Bundesregierung auch ein neues Gemeindeoberhaupt wählen.

Insgesamt haben zehn Personen ihre Bewerbung abgegeben, darunter aber keine einzige Frau. Vergangene Woche fand die Kandidatenvorstellung statt, die aufgrund der Corona-Pandemie nur wenige Zuschauer in der Sport- und Festhalle möglich machte, weshalb die Vorstellung ins Internet gestreamt wurde. Der Clip steht nach wie vor online zur Verfügung. Moderiert wurde die Veranstaltung von Alexander Dambach.

Während sich die Bewerber einzeln in der Halle präsentierten, warteten die Mitbewerber getrennt voneinander im Rathaus. Acht Minuten Vorstellung, währenddessen im Rathaus gewartet.

Jens Uwe Bock: Als mehrfacher Amtsleiter, Amtsdirektor und ehemaliger Bürgermeister von Untereisesheim will er wieder Bürgermeister werden. Den Klimawandel kann man auf kommunaler Ebene nur wenig bewirken. Ist sicher, dass er beim Gemeindehaushalt weiß, worum es gehe. Daher könne er das in Kooperation mit Gemeinderat und Verwaltung durchaus verantworten. Als Bürgermeister könne er das wesentliche diskutieren. Liebenswerte ohne die Anonymität einer Großstadt.

Markus Christian Geier:  Sieht sich als pflichtbewussten Kandidat, der von Bundeskanzlerin Angela Merkel (Physikerin) und Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Lehrer) feststellte, dass auch Lehrer, und damit Menschen ohne Verwaltungshintergrund, das Amt eines Bürgermeisters ausüben könne und wolle. Er will sich verstärkt für mehr Bürgermitentscheidung engagieren. Gemeindehaushalt muss rechtlichen Grundlagen genügen und die Solidität der Gemeinde sicherstellen. Als Mathematiker gewährleiste er finanzielle Kompetenz. Naturwissenschaftler bringen grundlegende Kompetenzen für gewinnbringende Amtsausführung mit.

Alfred Scheider: Als Handwerker, der im In- und Ausland tätig war, könne er Baumaßnahmen sehr gut beurteilen. Als Bürgermeister der Zukunft wolle er visionär vorwärts denken und Prozesse kreativ auf den Weg bringen. Um Klimaschutz zu förder will er verstärkt Will Fördermaßnahmen in Anspruch nehmen. Bürger sollen keine Bittsteller, sondern Kunden sein. Hat beim Gemeindehaushalt „Mut zur Lücke“. Er ist sich sicher, dass er sich auf ein kompetentes Rathausteam stützen könne. Habe 22 Jahre schöne Jahre in Haßmersheim verbracht, weshalb er nun etwas zurückgeben möchte.

Samuel Speitelbach:  Will Klimaschutz mit Zeppelinen realisieren. Eine italienische Partnergemeinde solle durch Sonnenenergie Wasserstoff produzieren, der per Luftschiff nach Haßmersheim transportiert werden soll. Außerdem ließ er die Zuhörer wissen, dass er an Ostern von V-Männern ermordet werden sollte. An der Fragerunde nahm dieser Bewerber nicht teil.

Christian Ernst: Verwaltungsfachwirt, Stellvertreter des Bürgermeisters, Amtsleiter mit Verantwortung für 50 Mitarbeiter sowie seine Tätigkeiten im Ehrenamt bei der Freiwilligen Feuerwehr, im Musikverein und als Gemeinderat qualifizieren ihn für das angestrebt Amt, ist Ernst überzeugt. Da Haßmersheim eine bürgernahe Größe, habe er sich um die Nachfolge von Michael Salomo beworben. Ernst will stets ansprechbar sein, will Bürger abholen, indem er z.B. WhatsApp-Sprechstunden und Gemeinderatssitzungen in den Ortsteilen durchführt. Als nebenberuflicher Dozent an der Hochschule in Kehl, kann er den Haushalt qua Ausbildung unterschreiben. Dafür stehe aber auch ein kompetenter Kämmerer parat.

Matthias Forster: Verwaltungsfachangestellter mit vielen Fortbildungen, der auf 20-jährige Erfahrung in der öffentlichen Verwaltung zurückblickt. Sieht vielfältige Möglichkeiten, Haßmersheim klimaneutral zu machen. Er will als Bürgermeister bei den Vereinen vor Ort sein und sich nicht im Rathaus verstecken. Entscheidungen müssen im Vorfeld besprochen werden, nicht im Hinterzimmer. Daher müsse mindestens einmal jährlich eine Bürgerversammlung durchführen. Amüsierte sich über die Frage, ob er einen Gemeindehaushalt unterschreiben könne.

Simon WIlly Schmeißer: hatte sich kurzfristig krankgemeldet.

Uwe Wanke – Als früherer Landtagsabgeordneter, der rechtspopulistischen AFD, habe er als Kaufmann die Kompetenz für das Amt. Außerdem habe er entsprechende Visionen, um Haßmersheim und die Ortsteile nach vorne zu bringen. Dazu gehören laut Wanke neben Strandkörbe auf der Neckarwiese auch ein Haßmersheimer Wein namens Herzblut. Darüber hinaus sollen Kinder und Jugendliche 10.000 Bäume gegen den Klimawandel pflanzen. Der Bewerber will Öffnungszeiten im Rathaus erweitern, und einen Dienstleistungsabend bis 20 Uhr einführen. Wanke machte sich über die Fragen zum Gemeindehaushalt lustig.

Johannes Rapp – Der „ruhige und besonnene, nicht beratungsresistente Unternehmer, der neben Soziologie, Politikwissenschaft auch öffentliches Recht studierte, will als SPD-Mitglied eine Politik auf Augenhöhe machen und aus Haßmersheim für Haßmersheim wirken. Er will als Gemeindeoberhaupt präsent sein, was in der Vergangenheit nicht immer so gewesen sei. Gesprächsrunden, Versammlungen, Ortsbegehungen sollen für mehr Bürgernähe sorgen.

Benjamin Krämer: Habe as Feinmechaniker bisher nur das eigene und das Leben seiner Familie verwaltet. Allerdings scheue er sich nicht vor Arbeit und habe durchaus die Fähigkeiten, sich in entsprechende Zusammenhänge einzuarbeiten. Die Defizite im Bereich der Kinderbetreuung, mit ständigem Personalwechsel, maroden Gebäuden und das fehlende Interesse von Bürgermeister Michael Salomo habe ihn als Vater dazu bewegt, sich für die Nachfolge zu bewerben. Das wichtigste Anliegen sei ihm, Haßmersheim und die Ortsteile zu einer liebenswerten Heimat für Kinder zu machen.

Nachdem sich alle Bewerber dem Publikum vorgestellt hatten, wurden zehn Fragen gestellt, die im Vorfeld gesammelt und von Moderator Alexander Dambach aus einem Lostopf gezogen wurden. Im rollierenden Verfahren durften die Kandidaten eine Minute lang antworten. Auf eine Diskussion unter den Bewerbern wurde verzichtet.

In der Fragerunde ging es von Baugebiete (Nord 3), Neuerschließungen, zu Fragen der eigenen Kompetenz, dem beruflichem Hintergrund und den persönlichen Fähigkeiten hin zur Familienfreundlichkeit, Maßnahmen für eine klimaneutrale Kommune und zur Sanierung in den Ortskerne und der Straßen. Darüber hinaus standen Erhalt, Sanierung und Weiterentwicklung der kommunalen Schwimmbäder, das Thema Bürgernähe, Qualifikation im Zusammenhang mit dem Gemeindehaushalt und zur ersten Arbeitswoche im Fokus.

Am Ende der Veranstaltung dankte der 1. Bürgermeisterstellvertreter Christian Dorn den Bewerbern für den fairen Umgang miteinander und dem sehr disziplinierten Publikum für die Geduld während der gut drei Stunden langen Kandidatenvorstellung.

Mit dem Aufruf: „Gehen Sie wählen!“, erabschiedete Moderator Dambach die Wähler.

Gewählt wird am Sonntag, den 26. September, von 8:00 bis 18:00 Uhr. Sollte im ersten Wahlgang kein Bewerber mehr als 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, findet am 10. Oktober ein zweiter Wahlgang statt. Dann genügt die einfache Mehrheit, d.h. der Bewerber mit den meisten Stimmen wird Bürgermeister. Für den zweiten Wahlgang sind weitere Bewerbungen zulässig.

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