Auf dieser Fläche am Funkmast plant die Gemeinde Waldbrunn einen Solarpark, mit dessen Strom die Katzenbuckel-Therme versorgt werden könnte. (Foto: Hofherr)
Waldbrunn. Mit Zukunftsthemen befasste sich heute der Gemeinderat Waldbrunn. Neben der Fortschreibung des Flächennutzungsplans (FNP) in der Metropolregion Rhein-Neckar, ging es in zwei Tagesordnungspunkten um die Energiegewinnung mittels Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen.
Zunächst präsentierte Moritz Lange vom ifk Ingenieurbüro aus Mosbach den Vorentwurf für die verschiedenen Waldbrunner Ortsteile. Neben bereits im ersten FNP enthaltenen Flächen kamen neue Flurstücke hinzu. So wurden für die Bereiche Wohnen (10,75 Hektar), Sonderflächen wie Solarparks (37,83 ha), Mischgebiete wie Sigmundsgut (1,53 ha), Gewerbe (10,26 ha) und sonstige Flächen für Tourismus (8,43 ha) ausgewiesen und sollen in die erste Änderung des FNP einfließen.
Da Waldbrunn im Rahmen der Metropolregion gemeinsam mit den Gemeinden Binau, Neckargerach und Zwingenberg betrachtet wird, müssen die Flächen, die vom Gemeinderat beschlossen wurden, noch in der Sitzung des Gemeindeverwaltungsverbands (GVV) verabschiedet werden. Hierfür erteilte der Rat ein imperatives Mandat und bestimmte Bürgermeister Markus Haas zu Stimmführer. Das bedeutet, dass die Waldbrunner Vertreter in der Sitzung des GVV so abstimmen müssen, wie vom Gemeinderat beschlossen.
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Abonnieren Sie kostenlos unserenWeiter ging es mit den Bebauungsplänen Solarpark Schulzenfeld, wo eine Tochter der Landsiedlung bauen will, und dem Solarpark am Funkturm, wo derzeit die Gemeinde erwägt, selbst einen Solarpark zu betreiben, um unter anderem die Katzenbuckel-Therme mit eigenem Strom zu versorgen.
Auch hier übernahm Planer Moritz Lange die Präsentation der Vorentwürfe. Die Fläche Schulzenfeld ist ein 7,0 ha groß und liegt am Lindacher Weg zwischen Oberdielbach und Strümpfelbrunn. Dort sollen Module errichtet werden, die maximal vier Meter hoch sind, mit 60cm Abstand zum Boden. Ein umgebender Zaun (2,5 Meter Höhe) soll genügend Abstand zum Boden erreichen, damit Kleinsäuger passieren können. Die Betriebsanlagen sollen in einem fünf Meter hohen Gebäude verbaut werden.
Das Grundstück am Funkmast, das sich im Eigentum der Gemeinde Waldbrunn befindet, ist 1 ha groß. Dort sollen die gleichen Maße zur Anwendung kommen, wie im Schulzenfeld, so Moritz Lange. Ob die Gemeinde als Betreiber auftritt oder einen Investor ins Boot holt, ist derzeit noch nicht entschieden. Der Eigenbetrieb sei aber durchaus vorstellbar, so Bürgermeister Markus Haas.
Auf die Nachfrage aus dem Gemeinderat, ob die produzierte Strommenge für die Katzenbuckel-Therme ausreiche, erklärte Haas, dass je Hektar etwa 700.000 Kilowattstunden Strom im Jahr produziert werde, sodass der Bedarf des Bades mit ca. 500.0000 Kilowattstunden im Jahr mehr als gedeckt sei.
Aus den Reihen der UBW-Fraktion hatte Gemeinderätin Sophia Lampe Bedenken wegen des fünf Meter hohen Betriebsgebäudes. Sie wollte wissen, ob man den Investor im Schulzenfeld nicht auf ein weniger hohes Gebäude verpflichten könne. Bürgermeister Markus Haas wollte diesen Einwand nicht aufgreifen, auch um zu verhindern, dass sich die Maßnahme verzögert. Der Planer habe genau das vorgesehen, was auch notwendig sei, zeigte sich Haas überzeugt.
Bei einzelnen Gegenstimmen bzw. Enthaltungen gab der Gemeinderat Waldbrunn die beiden Vorentwürfe für die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit frei.