Studierende aus Heilbronn konzipieren Bevölkerungsschutz

Projekt in Kooperation mit Neckar-Odenwald-Kreis/ Optimierung des Führungsstabes im Katastrophenfall

 Foto NOK

Unser Bild zeigt von links: Dozent Philipp Küller,  Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr, Fabian Fälchle, Martin Brand, Danny Rauchberger, Projektleiter Daniel Wierbicki, Burcin Aladag, Erster Landesbeamter Martin Wuttke und stellv. Kreisbrandmeister Thomas Link. (Foto: Götz Prinke, ELW2 Gruppe NOK)

Mosbach/Heilbronn. (pm) Fünf Studierende der Hochschule Heilbronn beschäftigten sich drei Monate lang intensiv mit der Frage, wie eine IT-Unterstützung für den Führungsstab des Neckar-Odenwald-Kreises aussehen kann. Die Ergebnisse wurden kürzlich im Landratsamt in Mosbach präsentiert und übergeben.

Katastrophenalarm gab es im Neckar-Odenwald-Kreis zuletzt beim Weihnachtshochwasser 1993. Dennoch müssen Hilfskräfte und Behörden auf einen möglichen Ernstfall ideal vorbereitet sein. Das mögliche Einsatzspektrum ist extrem weit und reicht von einem großen Brand, einer Hochwasserlage, einem flächendeckenden Stromausfall oder einem Bahnunglück bis hin zu einem Massenanfall von Verletzten.

Solche „Schadensereignisse“ aber benötigen Führung: Neben den Helfern an der Einsatzstelle agieren viele Personen im Hintergrund. Der sogenannte Führungsstab leitet operativ die jeweilige Lage, koordiniert die eingesetzten Kräfte, organisiert Nachschub, kümmert sich um Unterkünfte. Angegliedert an die Feuerwehr setzt sich dieser Führungsstab aus freiwilligen Führungskräften der Feuerwehren, aber auch dem DLRG, DRK und THW zusammen und kooperiert eng mit der Polizei, der Bundeswehr und der Verwaltung.


Um effektiv arbeiten zu können, ist der Führungsstab auf aktuellste Informationen angewiesen. Eine durchdachte IT-Unterstützung fehlte aber bislang im Neckar-Odenwald-Kreis. Diesem Problem nahmen sich Studierende des  Studiengangs Wirtschaftsinformatik der Hochschule Heilbronn an. In rund drei Monaten Projektlaufzeit machten sie sich ein umfassendes Bild, erhielten als Beobachter viele Einblicke in die IT-Nutzung bei einer Katastrophenschutzübung im Main-Tauber-Kreis, die diesbezüglich vorbildlich ausgestattet sind und entwickelten einen Lösungsvorschlag. 

Bei der Abschlusspräsentation des Projektes im Mosbacher Landratsamt thematisierte Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr nach der Begrüßung durch den Ersten Landesbeamten Martin Wuttke die aktuelle Situation des Führungsstabes und betonte, dass viele Problemfelder angegangen werden müssten. Beispielhaft nannte er die Einrichtung eines Stabsraumes, die Ersatzbeschaffung des Einsatzleitwagens, Personaldichte und Ausbildung und eben auch die Einführung der besprochenen IT-Unterstützung.

Die Studierenden hatten 130 Anforderungen an eine IT-Lösung formuliert. Mit großer Spannung wurde von den Gästen die Evaluierung der Softwarelösungen erwartet. Festgestellt wurde, dass die beiden Lösungen „Fireboard“ und „E-PROFVS“ – beide aus dem mittleren Preissegment – die angemessensten Lösungen für den Neckar-Odenwald-Kreis sind. Die Ergebnisse wurden in Form eines über 50 Seiten starken Berichts an den Landkreis übergeben. Auf dieser Basis kann der Neckar-Odenwald-Kreis nun konzeptionell aufbauen und entsprechend gut vorbereitet in eine IT-Unterstützung investieren.

Hochschule Heilbronn – Kompetenz in Technik, Wirtschaft und Informatik

Mit nahezu 8.200 Studierenden ist die staatliche Hochschule Heilbronn die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg. 1961 als Ingenieurschule gegründet, liegt heute der Kompetenz-Schwerpunkt auf den Bereichen Technik, Wirtschaft und Informatik. Angeboten werden an den drei Standorten Heilbronn, Künzelsau und Schwäbisch Hall und in sieben Fakultäten insgesamt 46 Bachelor- und Masterstudiengänge. Die enge Kooperation mit Unternehmen aus der Region und die entsprechende Vernetzung von Lehre, Forschung und Praxis werden in Heilbronn großgeschrieben.

Infos im Internet:

www.hs-heilbronn.de

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