Chemie-Unternehmen massiv gegen Öko-Dumping

MdB Schick: Wer ökologisch innovativ ist, muss vor Wettbewerbsverzerrungen geschützt werden – Vogelsang ist Vorreiter bei unternehmerischer Verantwortung und Nachhaltigkeit

(Foto: Brauch-Dylla)

Haßmersheim. (bd) „Nachhaltigkeit ist seit jeher unsere Unternehmensphilosophie!“ begrüßte Geschäftsführer Silvio Keller eine fünfköpfige Delegation der Grünen , angeführt vom Mannheimer Bundestagsabgeordneten Dr. Gerhard Schick und Landtagskandidatin Simone Heitz, im Haßmersheimer Stammwerk der Firma Dupli-Color. Die zur MOTIP-Dupli-GmbH gehörende Firma mit 330 MitarbeiterInnen in Haßmersheim und 770 MitarbeiterInnen europaweit präsentierte sich als Unternehmen, das seiner Zeit stets weit voraus sei. Nachhaltiges Wirtschaften mit den Komponeten Ökonomie, Ökologie und soziale Belange sei, so Keller, ureigenes Interesse dieses mittelständischen Unternehmens, das selbstbewusst die Marktführerschaft in Sachen Spraylacke und Co errungen hat. Zusammen mit Firmeninhaber Jürg Vogelsang und Betriebsleiter Ralf Mündörfer stellte Keller die Firmengeschichte und das umfassende Poduktspektrum in seiner Farbenfülle vor. Entgegen dem Vorgehen anderer Unternehmen setze die Firma auf eigene Forschung und größere Fertigungstiefe statt Outsourcing. “Höhere Fertigungstiefe schafft Unabhängigkeit, eigene Forschung unseren Innovations- und Qualitätsvorsprung” ist sich Keller sicher.

Dieser Artikel ist mir was wert: [flattr btn=”compact” tle=”Chemie-Unternehmen massiv gegen Öko-Dumping” url=”https://www.nokzeit.de/?p= 9937″] Punkten konnte der seit 1955 in Haßmersheim produzierende Betrieb, auf dessen Homepage der erste Menüpunkt „Umwelt“ lautet, mit seinen belegbaren und von der der Unternehmensführung mit glaubwürdiger Leidenschaft vertretenem Umweltengagement. So habe man bereits Mitte der 70er-Jahre als erster der Branche FCKW als Treibmittel verbannt, Mitte der 80er habe man das Werksgelände beprobt und saniert, lange schon werden Lösungsmittel und aus sortenreinen Abfallstoffen Regenerat rückgewonnen. Als erster deutscher Lackhersteller habe man sich 2010 nach der DIN EN 16001 gemäß dem europäischen Standard für Energiemanagementsysteme erfolgreich zertifizieren lassen. Vor 20 Jahren habe man begonnen auf dem Werksgelände einen standortgerechten Öko-Lehrpfad anzulegen. Dieser sei inzwischen 1,6 km lang und werde von Schulklassen und anderen Besuchergruppen durchwandert. Darüber hinaus fördere Motip-Dupli ein afrikanisches Kinderdorf, ebenso den Sport und Kultur wie Schlossfestspiele und Sprayerevents. Natur- und Umweltschutz, Kultur- und Sportförderung seien keine Marketing-Gags, sondern gehörten zur Firmenidentität, von der man inzwischen beim Image und der Werbung ungeplant profitiere. So sei man in diesem Jahr im Finalistenkreis zum Unternehmen des Jahres.

Bei der intensiven Diskussion sprachen sich Geschäftsführer Keller und Firmeninhaber Vogelsang vehement gegen Ökodumping aus. Hohe Umweltstandarts seien Wettbewerbsvorteil, der allerdings nicht durch unzureichende Einfuhrkontrollen torpediert werden dürfe. Die Billigkonkurrenz aus China wurde von den Farbmischern aus Haßmersheim angeprangert. “Bei uns sind Blei-Chromate längst verboten. Chinesische Firmen setzen sie nach wie vor ein. In den europäischen Häfen muss mehr getan werden, um die Einfuhr dieser gesundheitsschädlichen Produkte zu verhindern!“ beklagten die Firmenvertreter. „Dass sie sich zur Ökologie als Wettbewerbsvorteil bekennen, das freut uns sehr“ befand Simone Heitz, „das beweist: Grün ist gut für die Wirtschaft“. Gerhard Schick hatte sich umfassende Notizen gemacht und will hinsichtlich der geschilderten Wettbewerbsverzerrungen aktiv werden, denn „wer ökologisch innovativ ist, der darf keinen Nachteil im Wettbewerb erleiden!“

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