Beim Adventskonzert erklang Franz Schubert

Advent Schubert

Musiker Kálmán Irmai, Nikola Irmai-Koppányi und István Koppányi i. (Fotos: Birgit Schäfer)

Seckach. (lm) „Die Sonne dünkt mir hier so kalt, die Blüte welkt, das Leben alt, und was sie reden, leerer Schall, ich bin ein Fremdling überall“, ist nicht nur ein Zitat aus Franz Schuberts „Der Wanderer“, sondern auch seine Seeleneinstellung. Kein Wunder, der heute so berühmte Komponist wurde gerade mal 33 Jahre alt und zwar im finanziellen Überlebenskampf, und das obwohl er nicht nur ein genialer Musiker und Komponist, sondern darüber hinaus auch überaus fleißig war. Denn in der ihm möglichen kurzen Schaffensphase hat Schubert neben unzähligen Kammermusikstücken, acht Sinfonien, 600 Lieder und 22 Klaviersonaten komponiert, von denen keine zu seinen Lebzeiten öffentlich, sondern ausschließlich in seinem engeren Freundeskreis, der sogenannten „Schubertiade“ aufgeführt wurde.

Sein erstes öffentliches Konzert fand im März seines Todesjahres statt. Und im Oktober des gleichen Jahres hat er auch seine letzten drei Klaviersonaten und das vierhändige Klavierstück „Fantasie D940 f-moll“ geschrieben, das im Programm des Seckacher Adventskonzerts aufgelistet war.




Doch das war nur ein kleiner Teil der Kostprobe von Schuberts genialer Schaffenskraft, die die drei begnadeten Musiker Kálmán Irmai, Nikola Irmai-Koppányi und István Koppányi in ihrem schon traditionellen Adventskonzert in der voll besetzten Aula der Seckachtalschule in Kooperation mit Förderverein Musikschule Bauland und Gemeinde Seckach zu Gehör brachten. Wie Musikprofessor Kálmán Irmai in seiner Moderation erläuterte, erlernte der ehemalige Wiener Sängerknabe Schubert bereits im Internat das Orgel- und Klavierspielen sowie die Komposition, die schon sehr früh seine Leidenschaft wurde. Selbst Beethoven, zweifellos ein ebenso großer Musiker, kam an die Leistung von Schubert nicht heran, denn im Alter von 33 Jahren hatte dieser gerade mal seine erste Sinfonie fertig gestellt.

Für einen Musiker ungewöhnlich, ist auch Schuberts enge Verbundenheit zu seiner Heimatstadt Wien, die er nur zweimal kurz verlassen hat. Damals fungierte er als Klavierlehrer bei einer sehr reichen Familie in Ungarn und verliebte sich – hoffnungslos – in Karolyne, die Tochter des Hauses. Man vermutet in dieser unglücklichen Liebe seine bevorzugten Kompositionen von vierhändigen Klavierstücken.

Der Seckacher Abend beinhaltete neben dem Scherzo D 539 Nr. 1 B- Dur – allegretto und Auszügen von Moments musicaux D 780, des Impromptus D 899 und der Sonate D 959 A- Dur das bereits erwähnte vierhändige Klavierstück Fantasie D 940 f- Moll mit allegro molto moderato, largo, allegro vivace und allegro molto moderato und hatte ein überaus begeistertes Publikum, darunter Bürgermeister Thomas Ludwig und Dr. Hans Cassar als Vorsitzender des Fördervereins der Musikschule Bauland.

 

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