Macht die Stechert-Gruppe Zirkus?

CDU-MdB Alois Gerig schickte Polizei – Anwalt droht mit Strafanzeige und Staatsanwalt Stechert-Gruppe und Franz Stegner fühlen sich verfolgt

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Flüchtlingskinder sollen möglicherweise künftig den Stegner-Zirkus besuchen. (Foto: pm)


Höpfingen. (pm) Die Stechert-Gruppe und ihr geschäftsführender Gesellschafter Franz Stegner fühlen sich vom CDU-Bundestagsabgeordneten Alois Gerig verfolgt, heißt es in der jüngsten Pressemitteilung der Stechert-Gruppe.

Der Rechtsanwalt des Politikers habe in einem Schreiben an den Unternehmer Franz Stegner angekündigt, dass man Gerig empfohlen habe, Strafanzeige gegen die verantwortlichen Personen wegen Sachbeschädigung zu erstatten.

Es geht nach wie vor um das etwa 3.000 Quadratmeter große Grundstück des früheren Bauunternehmens Störzer im Höpfinger Ortsteil Schlempertshof, das die Stechert-Gruppe im September vergangenen Jahres erworben hatte. Dort wollte das Tochterunternehmen STW über zwei Millionen Euro investieren und insgesamt etwa 50 Arbeitsplätze anbieten. Es sollten einzigartige, patentierte Podest-, Wand-, Boden-, Fassaden- und Tribünen-Systeme für Großprojekte wie die Elbphilharmonie in Hamburg und die Philharmonie de Paris sowie den Konzertsaal von Radio France geplant und produziert werden. Dieses Vorhaben sieht das Unternehmen jedoch von Alois Gerig verhindert, der auf dem Nachbarareal einen Ferienbauernhof betreibt. Die STW fand inzwischen am Mantelgraben in Höpfingen eine neue Produktionsstätte.

Mitte April 2014 stellte zudem Stechert-Inhaber Franz Stegner fest, dass Alois Gerig auf etwa 1.200 Quadratmetern des Stechert-Grundstücks Ackerbau betreibt und Raps ausgesät hatte. Per Mail habe er Alois Gerig die Grundstücksteile zum Kauf angeboten. Außerdem forderte Stegner bei fehlender Kaufabsicht ultimativ die Räumung des ihm gehörende Grundstücks innerhalb einer Woche und Herstellung einer Wiese. Darüber hinaus schickte Stegner dem Landwirt eine Rechnung über insgesamt 4.000 Euro für die Nutzung des Teilgeländes, 500 Euro pro Monat. Gerig habe das „besetzte“ Areal allerdings bis heute nicht geräumt und beruft sich laut Stegner auf ein kostenloses Landpachtrecht, das sein Vater sowie der Vater der ehemaligen Grundstücksinhabers Störzer vor Jahrzehnten vereinbart hatten. Der Eigentümer der Fläche hebt jedoch hervor, dass eine notarielle Urkunde fehle.

Für Franz Stegner ist klar, dass das Grundstück als lastenfrei bezeichnet wurde. Im Sinne gut- nachbarschaftlichen Beziehungen hätte er sich beim Kauf erwartet, dass Alois Gerig ihn informiert hätte.

Als Gerig der Aufforderung nicht nachgekommen sei, ließ Stegner den Raps abmähen, weil das komplette Gelände eingezäunt werden soll. Alois Gerig habe dann Polizei sowie den Höpfinger Bürgermeister Adalbert Hauck informiert und Schadensersatzansprüche angekündigt, da ein Pachtvertrag auch nach dem Eigentümerwechsel gültig bleibe.

Für Franz Stegner Comedy-Preis verdächtig. Er besteht in seiner aktuellen Pressemitteilung weiter auf Zahlung der geforderten 4000 Euro für die Grundstücksnutzung sowie die 875 Euro für das Abmähen des Rapses. Während Gerigs Rechtsbeistand 48 Euro für die Jahre 2013 und 2014 zahlen will.

„Ich weiß nicht“, empört sich Franz Stegner, „in welchem Rechtstaat Alois Gerig lebt.” Er selbst will mit seinem Anwalt durch alle möglichen Instanzen gehen und notfalls in letzter Konsequenz die Abgeordnetendiäten Gerigs pfänden.

Auch für das Gelände hat Stegner seine ganz eigenen Pläne. Demnächst soll das ehemalige Störzer-Areal zu einem kleinen Freizeitpark mit Parkplätzen, Bäumen, Büschen, Sträuchern und einem Kinderspielplatz umgestaltet werden. Die Anträge dazu will man bei der Gemeinde Höpfingen einreichen. Laut Pressemitteilung kann sich Franz Stegner auch vorstellen, dass ein kleiner Zirkus auf dem Gelände gastiert oder er regelmäßig Kinder von Migranten einlädt. Das sei ihm persönlich eine Herzensangelegenheit. “Ich möchte nicht, dass diese Integrations-Maßnahme falsch verstanden wird. Das ist mir ein ehrliches Anliegen und keine Drohgebärde. Ich will Gutes tun und würde mich freuen, wenn mich alle Bewohner des Schlempertshofs dabei unterstützen würden“, heißt es in der jüngsten Mitteilung, die uns heute erreichte.

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