Schwarzbrache gegen unerwünschte Kräuter

(Symbolbild – Pixabay)

(pm) Welcher Gärtner träumt nicht auch ab und an von einem Beet ohne unerwünschte Unkräuter –ohne Hirtentäschel, Melde oder Ackerhellerkraut?

Ein solcher Traum erfüllt sich allerdings nicht ohne Disziplin des Gärtners oder der Gärtnerin in Sachen Unkrautjäten. Diese aufwändige Arbeit ist allerdings nur auf kleinen, überschaubaren Flächen möglich.

Auch im landesweiten Projekt „Blühende Naturparke“, das sich das Ziel gesetzt hat, neue Lebensräume für Insekten in Form von Wildblumenwiesen zu schaffen, stellt man sich häufig die Frage, wie man auf den potenziellen Wildblumenwiesen mit Hirtentäschel und Co. umgehen soll. Eine mögliche Überwucherung des frisch ausgesäten Regiosaatguts muss verhindern werden. Eine Schwarzbrache ist auf größeren Flächen mit zahlreichen Unkräutern die geeignete Methode.

Unter Schwarzbrache versteht man eine vegetationsfreie Fläche, die durch regelmäßige ackerbauliche Maßnahmen offengehalten wird. Etwaige aufkeimende Unkräuter werden mit Hilfe von (Kreisel-)Eggen oder Fräsen mit den Wurzeln aus dem Boden gelöst und vertrocknen anschließend auf der Fläche. Die mehrmalige Prozedur des Fräsens dezimiert das dortige Unkraut immer weiter, sodass die Samendepots der Unkräuter aufgebraucht werden und kein weiteres Aufkeimen möglich ist.

Doch was muss man für eine erfolgreiche Schwarzbrache beachten? Die wichtigsten Bestandteile für die Schwarzbrache sind Zeit und wiederholtes Fräsen: Die ersten Maßnahmen der Bodenbearbeitung sollten bereits zwei Monate vor der Aussaat stattfinden. Nur so bleibt genügend Zeit, um Samendepots aus den Erdschichten nach oben zu bringen und nach dem Aufkeimen aus dem System zu entfernen. Denn man darf nie vergessen, dass Samendepots im Boden häufig Jahrzehnte überdauern können.

Bevor man allerdings eine Schwarzbrache durchführt, sollte man die Bodengegebenheiten der Fläche überprüfen. Besteht ein Risiko von Wind- oder Wassererosion, sollte keine Schwarzbrache durchgeführt werden, da diese den Effekt der Erosion verstärken würde.

Neben einer Unkrautdezimierung lockert der mehrmalige Einsatz der Egge oder Fräse zudem den Boden auf, sodass eine bessere Luftzufuhr entsteht und die Nährstoffaufschließung angeregt wird. Hiervon profitieren wiederum zahlreiche Bodenorganismen. Darüber hinaus bewirken die Maßnahmen eine leichtere Aufnahme des Regenwassers in den Boden.

Von diesen Effekten profitiert das ausgesäte Saatgut und man kann sich in den Folgejahren über eine bunte Wildblumenwiese erfreuen.Wer bei der Pflegeumstellung seiner Fläche Unterstützung braucht, findet beim Naturpark Neckartal-Odenwald kompetente Ansprechpartner.

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