AUch Hettigenbeuern ist wegen der Morre von Hochwasser bedroht. (Symbolbild – Gabriela Fink/Pixabay)
Ortschaftsratssitzung in Hettigenbeuern
Hettigenbeuern. (sch) Die Nutzungsänderung einer Produktions-/Lagerhalle als Barferie mit Verkauf und Wohnung in Hettigenbeuern stand auf der Tagesordnung der Sitzung des Ortschaftsrates Hettigenbeuern.
Die geplante Nutzung wurde vom Bauherrn vorgestellt, die Firma Wirths Profi Barf Shop aus Eppingen produziert bereits seit sechs Jahren Hundefutter und benötigt weitere Produktions- und Lagerflächen. Diese Flächen sollen im Areal der früheren Firma Siebdruck Berberich in Hettigenbeuern geschaffen werden.
Darüber hinaus soll ein kleiner Laden für den Direktverkauf eingerichtet werden. Der Bauherr produziert Hundefutter, das als Tiefkühlware angeliefert, verpackt und zum größten Teil wieder versandt wird. Der Ortschaftsrat stimmte dem Antrag auf Nutzungsänderung zu.
Auch dem Antrag auf Umnutzung einer Dachbühne zum Wohnraum, der Erhöhung des Kniestocks und Anbau eines Carports wurde zugestimmt.
Vom Technischen Dezernenten Hubert Kieser gab es dann Informationen zum Hochwasserschutz im Morretal.
Er erläuterte die Hochwassergefahrenkarten und stellte die Unterschiede auf der Basis „zehnjähriges Hochwasser“, „50-jähriges Hochwasser“ und „100-jähriges Hochwasser“ vor. Er ging auf die berechneten Abflussmengen an verschiedenen Punkten, wie beispielsweise dem Zusammenfluss der Morre mit den Seitenbächlein wie Krebsbächlein, Hebberggraben, Hollerbach und bei den Verdohlungseinläufen beim Hornbächlein und Steinbächlein, jeweils bei den verschiedenen Gefahrenlagen, ein.
Eine große Rolle spiele das Einzugsgebiet eines Gewässers. Die Morre habe ein Einzugsgebiet von 86 Quadratkilometer, im Vergleich dazu habe das Ahrtal ein Einzugsgebiet von circa 900 Quadratmeter.
Bei einem Hochwasser der Morre bestehe dementsprechend nur eine geringe Vorwarnzeit. Es gebe in Baden-Württemberg für die meisten größeren Fließgewässer für die verschiedenen Hochwasserlagen Modelle und es wurden ggf. Maßnahmen für den Katastrophenschutz festgelegt.
Für das Einzugsgebiet der Morre gibt es keine Hochwasservorhersagen, da das Einzugsgebiet nicht groß genug ist. Für Starkregenereignisse habe man derzeit noch keine Untersuchungen, aber die Stadt Buchen beauftrage aktuell Untersuchungen und das Thema werde behandelt. Auch die Eigenverantwortung und Eigenvorsorge der Anwohner wurde angesprochen.
Die Anwohner in Hettigenbeuern wünschen wich Anhaltspunkte, wie die Auswirkungen bei verschiedenen Regenmengen und Pegelständen in Buchen sind. Für Hettigenbeuern sei es interessant zu wissen, bei welcher Regenmenge welche Hochwasserszenarien zu erwarten sind, so der Wunsch des Ortschaftsratsgremiums.
Dezernent Kieser geht nochmals auf die bereits existierenden Gefahrenkarten ein. Und teilt mit, dass Hettigenbeuern im Landesprogramm Hochwasserschutz Baden-Württemberg nicht als Brennpunkt gelte.
Er informiert, dass die Stadt Buchen bereits einige Maßnahme ergriffen habe, um „normale“ Hochwasser abzumildern und um möglichst viel Schutz zu gewährleisten. Das Thema stehe auch weiterhin auf der Agenda.
Aus dem Gremium wurde über die unterbrechungsfreie Stromversorgung des Mobilfunkmastes für Notrufe und Kommunikation im Rahmen der öffentlichen Daseinsvorsorge angesprochen. Hier wurde informiert, dass im Katastrophenfall die Kommunikation über die Feuerwehr und die Einrichtung eines Notfalltreffpunkts im Dorfgemeinschaftshaus gesichert werde.
Angesprochen wurden auch die Planungsabsichten zum Aufbau eines großen Windparks auf Gemarkung Steinbach.
Gefragt wurde nach dem Termin zur Verlegung des Jugendraumes und der Errichtung einer behindertengerechten Toilette im Dorfgemeinschaftshaus.
Einwohneranfragen beschäftigten sich mit dem Ausbaggern der Morre im Bereich der Brücke, aufgrund von Anschwemmungen.
Bekanntgegeben wurde die Erneuerung der Nestschaukel auf dem Spielplatz und des Holzbalkens an der Morrebrücke beim Götzenturm. Auch das Dach der Grillhütte beim Grillplatz wurde repariert.