Obstbauverein Binau informierte über Neuberechnung der zukünftigen Wasserpreise
Binau. (rt) Der ausgezeichnete Besuch bei der Informationsveranstaltung der Haus-, Obst- und Gartenfreunde Binau im Verband Wohneigentum Baden-Württemberg zeigte, dass die Vorstandschaft um Jürgen Ludwig-Schöner bei der Themenwahl höchste Aktualität voraussetzen konnte: „Umgang mit Regenwasser – gesplittete Abwassergebühren“. Als Referent war der Landesgartenfachberater der Verbandes aus Karlsruhe in den Saal des Gasthauses „Zum Anker“ gekommen.
Der 1. Vorsitzende Jürgen Ludwig-Schöner konnte neben dem Referenten auch den Kreisvorsitzenden Günter Gepperth aus Waldbrunn auch Bürgermeister Peter Keller und René Friedrich begrüßen, die bei entsprechenden Lokalfragen auch gleich darstellen konnten, wie diese gesetzliche Neuberechnung des Wasserzinses zukünftig in Binau berechnet werden soll. Denn wohl ab nächstem Jahr wird die einfache Formel ‚verbrauchte Trinkwasser-Menge = anfallende Abwassermenge’ keine Gültigkeit mehr haben. Unter den zahlreichen Anwesenden, vorwiegend Haus- und Grundstückseigentümer und Mitglieder der Binauer Gartenfreunde, bestand das natürliche Interesse, sich über die Änderungen zu informieren und auch in Erfahrung zu bringen, was man selbst zur Verringerung der Kosten und besseren Nutzung des Trink- und Regenwassers tun könne.
Der Landesgartenfachberater Sven Görlitz hatte sein Referat in die Bereiche „Umgang mit Regenwasser“ und „Lösungen für Haus und Garten“ unterteilt. Sehr schnell wurde deutlich, dass es zur gerechteren Berechnung von Wasser und Abwasser keine allgemein gültige Lösung geben könne, vielmehr müsse mitberechnet werden, was der einzelne Grundstücksbesitzer zur besseren Nutzung des Regenwassers von sich aus unternommen habe. Sei es der Bau einer Zisterne, sei es die Auswahl von durchlässigen Belägen rund um das Haus und im Hof.
In Zukunft, so machten sowohl Sven Görlitz wie auch Bürgermeister Peter Keller und René Friedrich klar, falle für die Gemeinde ein wesentlich höherer Verwaltungsaufwand an. Dadurch werde das Kanalnetz aber auch von weniger Oberflächenwasser belastet und es entstünden Anreize, die Flächen zu entsiegeln oder wasserdurchlässiger als bisher zu machen.
Der Referent stellte verschiedene Versicherungsmöglichkeiten vor, immer mit dem Hinweis, dass es dabei um sauberes Wasser gehe, das man direkt im Boden versickern lasse.
René Friedrich ging auf das im Binauer Neubaugebiet schon weitgehend verwirklichte Trennsystem ein. Bürgermeister Peter Keller betonte, dass durch vermehrte Nutzung von Trennsysteme die Gesamtkosten, die zu 100% umgelegt werden müssten, sich reduzieren ließen. Dies komme der Allgemeinheit zugute. Auch wenn es zukünftig höhere wasser- und Abwasser-Gebühren in Binau geben sollte, werde die Gemeinde damit keinerlei Gewinne erwirtschaften, sondern nur die tatsächlichen Kosten als Berechnungsgrundlage nehmen.
Im Lauf der kommenden Monate werde man mit der individuellen Befragung der Binauer Haushaltungen beginnen und sich bei der Gebührenfestsetzung weitgehend an die Empfehlungen des Gemeindetages Baden-Württemberg halten. Ob es in Zukunft, nach Anschluss der Binauer Kläranlagen an die Gesamtkläranlage des Elzmündungsraumes und der neuen Art der gesplitteten Abwassergebühren, noch einmal zu einem Preis von 4,15 € pro m³ wie bisher kommen werde, sei allerdings ungewiss.
Der Beifall für die Referenten und für die Verwaltung und die folgende lebhafte Diskussion zeigte, dass auch dieser Informationsabend der Haus-. Obst- und Gartenfreunde als voller erfolg bewertet werden kann. Mit dem Dank von Jürgen Ludwig-Schöner wurde zum gemütlichen Teil übergeleitet.