Dr. Achim Brötel gibt nach seiner Wiederwahl für weitere acht Jahre den Takt im Neckar-Odenwald-Kreis vor. (Foto: Jan Inhoff)
Im Rahmen der Kreistagssitzung, die heute in Fahrenbach stattfindet, wurde der amtierende Landrat Dr. Achim Brötel für weitere acht Jahre im Amt bestätigt. Für Brötel votierten 45 Kreisräte, vier Mitglieder des Kreistags enthielten sich, und einer stimmte mit Nein. Dr. Achim Brötel war als Bürgermeister von Buchen vor acht Jahren zu Nachfolger von Landrat Detlev Piepenburg auf den Chefsessel im Landratsamt gewählt worden und hatte seine Amt am 25. September 2005 angetreten. Bei der heutigen Wahl hatte Brötel keinen Gegenkandidaten.
In seiner Bewerbungsrede vor der heutigen Wahl hob Brötel hervor, dass ihm die vergangenen acht Jahre großen Spaß gemacht haben. Gemeinsam mit den Kolleg_innen des Kreistag, mit den Abgeordneten im Europäischen Parlament, im Deutschen Bundestag und im Landtag von Baden-Württemberg Dr. Thomas Ulmer, Alois Gerig, Peter Hauk, Georg Nelius und Charlotte Schneidewind-Hartnagel, gemeinsam mit dem hervorragenden Team der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Landratsamt und gleichermaßen auch bei unseren bildhübschen Töchtern in privatrechtlicher Rechtsform, gemeinsam mit den Bürgermeistern und Ortsvorstehern, mit dem Regierungspräsidium und den Ministerien, vor allem aber auch gemeinsam mit vielen Bürgerinnen und Bürgern konnte eine ganze Menge erreicht werden, warb Dr. Brötel für seine Wiederwahl.
Im Vorfeld seiner Bewerbung habe er alle Themen und Projekte zusammengetragen, die in den letzten acht Jahren im Kreistag oder in der Landkreisverwaltung intensiv bearbeitet wurden. Das Ergebnis dieser Bestandsaufnahme haben gezeigt, dass sicher nicht das Bild eines sterbenden Landkreises zu zeichnen ist, in dem “ganze Heerscharen von Menschen schon auf gepackten Koffern sitzen und nur noch ein Ziel im Sinn haben, nämlich nichts wie weg.” Vielmehr habe er entdeckt, dass er Landrat eines quicklebendigen, kreativen, sich dynamisch weiterentwickelnden Neckar-Odenwald-Kreises ist, der seine Zukunft fest im Blick habe.
Beispielhaft für viele große und wegweisende Entscheidungen nannte Landrat Dr. Achim Brötel die Umgründung und strategische Neuausrichtung der Neckar-Odenwald-Kliniken, die flächendeckende DSL-Versorgung und die klare Vorreiterrolle bei der Umsetzung der Energiewende als Motor einer nachhaltigen Regionalentwicklung. Es habe aber auch extrem schwierige, belastende, teilweise sogar bedrückende Themen, die ihm auch persönlich sehr zugesetzt hätten, macht Brötel aus seinem Herzen keine Mördergrube. Auch hier nannte der Landkreischef drei Beispiele. Darunter das Scheitern der Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage in Buchen, die nicht immer nur fair geführten Diskussionen um die Finanzierung der Stadtbahn Heilbronn-Nord oder die neuerlichen Standortschließungen im Zuge des zweiten Teils Bundeswehrstrukturreform.
Gerade die schwierigen Themen hätte jedoch gezeigt, dass man im Neckar-Odenwald-Kreis in den zentralen Fragen zusammenzustehe. Diese Gemeinsamkeit in den großen Leitlinien und Zielen ist aus Brötels Sicht sogar ein ganz zentraler Aspekt für den weiteren Weg in die Zukunft.
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Nachdem die Kreisgründung vor 40 Jahren keine Liebesheirat gewesen sei, war nie mehr Einheit als heute, stellte Brötel fest. Gerade diese innere Einheit des Kreises sei ihm ein Herzensanliegen, da man gemeinsam einfach stärker ist als allein. Daran wolle er zusammen mit dem Kreistag auch in den kommenden acht Jahren aktiv weiter arbeiten.
Eine besondere Herausforderung in den kommenden Jahren sei die dauerhafte Sicherstellung einer wohnortnahen medizinischen Versorgung sowohl im stationären wie auch im ambulanten Bereich. Hier dürfe es nämlich einfach keine Menschen erster und zweiter Klasse geben, stellte Landrat Brötel in seiner Bewerbungsrede fest. Daher werde er sich immer dafür einsetzen, dass sich der Neckar-Odenwald-Kreis als Träger der Neckar-Odenwald-Kliniken genauso wie der Krankenhausverband Hardheim-Walldürn nachhaltig zur dauerhaften Sicherstellung der medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Versorgung im Ländlichen Raum bekenne. “Wir stehlen uns nicht aus der Verantwortung. Im Gegenteil. Wir stellen uns ihr, weil wir überzeugt sind, dass das der einzige Weg ist, der wirklich in eine gute Zukunft führt”, hob er hervor.
Auch im Bildungsbereich werden der Kreis unter seiner Führung präsent bleiben, versprach Dr. Achim Brötel. Die zukunftsorientierten Investitionen in Bildung seien ein wichtiger Meilenstein für die Kreisentwicklung. Darüber hinaus gelte es im sozialen Bereich mehr zu gestalten und weniger zu verwalten, denn gerade die Sozialleistungen seien der Kitt, der eine Gesellschaft zusammenhalte. Daher dürfe man Menschen in schwierigen Lebenslagen nicht aus den Augen verlieren.
Weiter sprach sich Brötel für den Erhalt der seiner Meinung nach bewährten Landkreisstrukturen. Auch wenn es immer wieder Anzeichen gebe, daran zu rütteln, halte er eine neuerliche Kreisreform als fatalen Fehler. Er werde daher weiterhin mit Leidenschaft und ganzer Kraft für den Neckar-Odenwald-Kreis streiten. Parteipolitik habe dabei nichts zu suchen, bekundete Brötel weiter.
Mit dem Dank an seine Familie, die es stets mitgetragen habe, dass er das Amt mit hohem zeitlichen und persönlichen Aufwand betrieben habe. Auch wenn er als einziger Kandidat auf dem Stimmzettel stehe, und viele die Wahl für reine Formsache halte, werbe er dennoch um Vertrauen und um jede einzelne Stimme “als Bestätigung für das, was war, vor allem aber als Auftrag und Bestärkung für das, was kommt.”
Dr. Achim Brötel und seine Frau Silvia mit zahlreichen Gratulanten. (Foto: Jan Inhoff)