600 Gäste beim Motorradgottessdienst

(Foto: pm)

„Ich will dich loben, der du die Straße vor mir ausbreitest“

Mosbach. (pm) Geduld war gefragt, bei Autofahrern in Mosbach, Lohrbach und Reichenbuch, die am Sonntagmorgen von einem Polizeimotorrad abgeblockt wurden. Ein Konvoi mit Motorrädern, Motorrollern, Mopeds, Trikes und Bikes war, begleitet von der Motorradstaffel aus Weinsberg, auf dem Weg vom Neckarelzer „Messplatz“ zum Motorradgottesdienst auf der Mosbacher Ausguckskanzel, dem Schreckhof, angeführt von Diakon Manfred Leitheim im Beiwagen einer Zündapp von 1951 und von Oberbürgermeister Julian Stipp, der von Bäckermeister Thomas Mayer, gefahren wurde. Die 250 bereitgestellten Engel, die Ducatifahrer und Organisator Wolfram Gimber, der die Biker auf dem „Messplatz“ empfing, verteilte, reichten nicht annähern aus.

Auf dem Schreckhof wurden die Motorradfahrern von Gottesdienstbesuchern, dem Chor „Cantabile“ unter Leitung von Rupert Laible und der Präventionsabteilung der Polizei Mosbach erwartet. Die Polizei und der Veranstalter gehen von zwischen 550 und 600 Teilnehmern aus.

Nachdem die Ordner von der „Katholischen Jungen Gemeinde“ Sankt Josef, die Maschinen auf den ganzen Schreckhof verteilt und Norbert Ehrmann begrüßt hatte, begann „Cantabile“ mit dem diesjährigen Motto-Lied: „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“ den Gottesdienst. Diakon Leitheim griff „die Freiheit“ in seiner Predigt auf: „Mit Verlaub, mein Lieblings-Chansonier irrt.

(Foto: pm)

Die grenzenlose Freiheit, die gibt es nicht. Es gibt Bedingungen, in die wir hineingestellt sind, unsere Geschichte, unsere Möglichkeiten, Ort, Raum und Zeit. Ich muss Rücksicht nehmen auf die Notwendigkeit, auf das was machbar ist.“ Und darüber hinaus gelte: Etwas, das keine Grenzen hat, verschwindet im Nichts.

Der grenzenlose Horizont, das ist Weite, in der man sich verliere. „Wir sind keine Marionetten“, so der Diakon weiter, „die an irgendwelchen Fäden hängen, an denen der Puppenspieler Gott zieht. Unser Handeln und Tun ist nicht durch eine ferne Macht vorherbestimmt, sondern wir sind frei zur eigenen Entscheidung.

Die Einladung Gottes lullt uns nicht in eine Glückseligkeit ein, sondern will uns zur Entscheidung herausfordern. Er verspricht uns, nicht die grenzenlose Freiheit, aber die Freiheit der Entscheidung und dafür bin ich dankbar.“

Nach dem Psalm der Motorradfahrer, wie: „Ich will dich loben, der du die Straße vor mir ausbreitest, die Straße mit dem glatten Asphalt. Herr, wenn ich den Fahrtwind im Gesicht spüre, fühle ich deine erfrischende Gunst“ sprach Biker Jürgen Blatz die Fürbitten bei denen der verunglückten Kameraden gedacht wurde: „Offenbare uns deine lebensrettende Geduld und Toleranz auch im Umgang mit den Autofahrern, die nicht wissen, was es heißt, auf nur zwei Rädern unterwegs zu sein.“

Mit dem Segen für Gottesdienstbesucher und Motorräder: „Gott behüte dich auf deinen Wegen, er nehme dich an die Hand und sei dir nahe, so wirst du Geborgenheit erfahren.” endete der Gottesdienst. Nachdem man gemeinsam “Möge die Straße uns zusammenführen” gesungen hatte”, heulten auf dem Schreckhof die Motorräder auf zum Lobe Gottes.

 

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