Stand-up-Comedy mit Gesangseinlagen

Alice Köfer - Stand-up-Comedy mit Gesangseinlagen.

Alice Köfer beweist künstlerische Vielseitigkeit. (Foto: Michael Pohl)

Goethes „Erlkönig“ erzählt sie mit Emojis

Von Martin Hammer
Osterburken. „Alice auf Anfang“ – die Überschrift für diesen Abend stand nicht nur sinnbildlich für den Auftritt von Alice Köfer in der Baulandhalle, denn die Berlinerin präsentierte bei der Kulturkommode ihr erstes eigenes Solo-Programm.

In diesem plaudert sie charmant und pointenreich über Alltagssituationen, zeigt bei ihren Songs am Klavier auch immer wieder ihr musikalisches Können und sorgt ganz nebenbei auch für manch andere Überraschungen; ein Konzept, das die Künstlerin ganz auf sich selbst zuschneiden konnte und das offensichtlich auch den Geschmack des Osterburkener Publikums traf.

Schon während ihres Jazz- und Pop-Gesang-Studiums stellte Alice Köfer fest, dass sie neben der reinen Gesangsperformance großen Spaß daran fand, ihre Lieder auch anzumoderieren. Dass sie ihren Texten auch eine humorvolle Note geben könnte, merkte sie allerdings erst später.

„Vielleicht war ich schon immer lustig und wusste es nur noch nicht“, sagt sie über ihre Anfangszeiten, in denen sie allerdings recht schnell über den Kontakt zum Duo Pigor & Eichhorn ihre Faszination für die Kabarett- und Kleinkunstszene entdeckte.

Ihren künstlerischen Platz fand Alice schließlich vor über zehn Jahren im erfolgreichen Quartett „Vocal Recall“, das sich mit witzigen Texten und ihrem ungewöhnlichen musikalischen Stil von anderen A-cappella-Bands abhebt.

Davon inspiriert und mit dem Traum, noch einmal etwas Neues auszuprobieren, entwickelte Köfer schließlich ihr eigenes Solo-Bühnenprogramm, gespickt mit all dem, was die künstlerische Vielseitigkeit Köfers ausmacht: Unterhaltsame Stand-up-Comedy mit wunderbaren Gesangseinlagen.

Mit ihrer hervorragenden Bühnenpräsenz plaudert sie sich auf ihre charmant-berlinernde Art durch den Abend, erzählt, wie man im Zug am besten reagiert, wenn man als Unbeteiligte in ein berufliches Zoom-Meeting des Nebensitzers gerät oder dass man es durchaus mit gemischten Gefühlen aufnehmen kann, wenn man auf der „Löffelliste“ (eine Aufzählung der Dinge, die man in restlichen Leben noch tun möchte) einer Unbekannten landet, „weil die nicht nur Gesangsstunden bei mir nehmen, sondern dabei auch das Räkeln auf dem Flügel lernen wollte.“

Was so auf ihrer persönlichen „Bucket List“ stehen sollte, zieht sich wie ein roter Faden durchs Programm und nimmt bisweilen sehr absurde Formen an, bis schließlich festgestellt werden muss: „Um meine ganze Liste abzuarbeiten, sollte ich wohl auf Wiedergeburt hoffen.“ Alice Köfer hat die Gabe, Alltägliches so zu überhöhen, dass es einfach witzig werden muss, wobei die Grundlagen hierfür zumeist tatsächlich Erlebtem entstammen.

Dass sie für ihren Ehemann das Autogramm eines prominenten Historikers einholte, stimmt beispielsweise tatsächlich. Dass sie aus Enttäuschung über dessen profane Unterschrift daraufhin begann, höchstselbst das „White Album“ der Beatles und andere Originale durchzusignieren, mag man ihr dann fast auch noch abnehmen.

Gekonnt leitet die vielseitige Künstlerin zu ihren immer wieder eingestreuten und selbst am Klavier begleiteten Chansons über, die von der Unfähigkeit zum Smalltalk oder von den Nachteilen des Landlebens handeln. Goethes „Erlkönig“ erzählt sie mit Emojis nach und die Bauteile der Wärmepumpe erklärt sie mit den passenden Gesangsdarbietungen.

Bei ihren hochmusikalischen Rückwärts-Sing-Nummern entpuppt sich ein vermeintlich isländisches Volkslied durch den Einsatz einer Loop-Station als „Alle meine Entchen“. Originell überzeugt die Berlinerin durch Kreativität und Abwechslungsreichtum und sorgt so für einen höchst unterhaltsamen Abend. Bleibt zu hoffen, dass dieses Programm tatsächlich nur der Anfang für Alice Köfers Solo-Karriere ist.

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