Prunksitzung der Schnäischittler

Aichelze.  (lm) Eigentlich war 23 Uhr für das Finale angestrebt gewesen und dann war es doch wieder lang nach Mitternacht, als Moderator Matthias Mayer endlich die Prunk- und Fremdensitzung der Aichelzer Schnäischittler beenden konnte. Zugaben, Raketen, „Spitze“-Sprünge und ein enormer Geräuschpegel im hinteren Teil der Halle hatten die ursprüngliche Zeitplanung im Narrentempel des Schnäischittler-Landes wieder einmal gesprengt.


Dabei hatte Matze Mayer ohne seine auf Fortbildung weilende Co-Moderatorin Diana Neureiter wirklich alle Hände voll zu tun. Er übte mit dem Publikum Schlachtruf und Raketen ein, wies Sitzungs-DJ Odenwald in den richtigen Tusch-Knopf ein, prüfte das Stimmungsbarometer, begrüßte versiert die Honoratioren wie Bürgermeister Thomas Ludwig, Ortsvorsteher Reinhold Rapp, Ortschafts- und Gemeinderäte sowie das örtliche Fastnachtsurgestein Thomas Kegelmann mit einem Dank an alle Helfer vor und hinter der Bühne und stellte außerdem den Jahresorden vor.

„Schnäischittler steh’n vor der Wahl, brauche mer Thomas noch einmal?“ Genauer gesagt die zwei Thomas‘. Eine Hallenumfrage ergab ganz eindeutig das Doppel-Ja, wobei der Bürgermeister sehr gerne eine dritte Amtsperiode antreten würde, der Schnäischittler-Vorstand aber nach 40 Jahren Ehrenamt und als Jung-Pensionär ganz gerne die Prio auf Motoradausflüge verlegen würde. Man darf also gespannt sein auf die beiden Wahlergebnisse.

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Schon traditionell, aber absolut hipp und up to date eröffneten die neun rot-weißen Mädels der Schlotfeger-Jugendgarde das Schnäischittler-Programm, das immer mehr von der Dorffastnacht zur Fremdensitzung mutiert. Wobei sich die Beiträge der Gastabordnungen als absolute Hits erwiesen. Denn die Schautänze der Seggemer Schlotfeger und der Beddemer Hanmertli waren echte Hingucker. Das traf für die „Minions“ des Bödigheimer Männerballets ebenso zu wie für die gefährdeten „Eisbären“ der Hanmertli-Tänzerinnen oder die „Zauberhafte Spinnenwelt“ der Schlotfeger-Garde, die das Publikum zunächst das Gruseln lehrte bevor ein Zauberer die langbeinigen Achtfüßler in reizende Schmetterlinge verwandelte.

Und als das lautstarke „Wilma“ durch den Narrentempel hallte, fühlte sich so mancher in seine Kindheit und den Schwarz-Weiß-Fernseher oder in den Kinofilm mit Fred und den bekannten Figuren der Flintstones zurückversetzt, die die Zimmermer Fugschelöcher „Yabadabaduuu“ auf die Bühne zauberten. Die „Goweddel“ der Schnäischittler waren neben vierstufigen Raketen und großzügiger Ordensverteilung der Lohn für teilweise monatelange Trainingsarbeit, auch beim eleganten „Bolywood-Tanz“ der örtlichen „Feaky Feet“ mit Anika Müller, Theresa Schell, Verena Aumüller, Jule Hornung, Helena Wagenleitner, Inga Wanner, Tanja Konrad, Bianca Malcher, Natalie Metzger, Sinja Melzer, Sarah Ballarin Jamina Feil Nicole Köbler, Felix Troissler und Sascha Henn. Und den tänzerischen Vogel schoß wie immer die Gruppe „Maus“ unter Trainerin Olga Schiffmann ab. Jan Ballarin, Achim Weiß, Tobias Mayer, Heiko Saffrich, Heiko Aumüller, Rudi Mack, Mario Löser, Volker May und Rainer Maus jagten als fleischfressende Pflanze Comic-like die beiden „Mucken“ Matthias Mayer und Dominik Melzer. Damit war für jede Menge Augenschmaus gesorgt. Die Verbal-Beiträge wurden abgedeckt durch den langjährig agierenden Ortsreporter „Matko“ Martin Sommer, der Augen und Ohren wohl überall im Schnäischittlerland hat, und durch „Weltreporter“ Günter Schmitt-Haber, der das politische Jahr und die teils unglaublichen Ereignisse Monat für Monat Revue passieren ließ und zu dem Fazit kam: „Auch nach 500 Jahren Martin Luther stehen die Schnäischittler noch ganz gut im Futter“.

Bürgermeister Thomas Ludwig hielt eine gereimte Wahlrede für TK, den er als Aktivposten mit viel Energie bezeichnete und er gab unbürokratisch „seinen Segen“ zur „Fregten Freitags-Party“ im Bistro „Goweddel“ am 9. Februar ab 20 Uhr. Musikalisch bereicherten und begeisterten mit örtlichen Fastnachtsliedern das Kerwe-Duo Philipp Reitter und Fabiano Casello und in altbewährter Weise mit neuen Lied-Kreationen das Schneeflöckchen-Duo Dominik Melzer und Thomas Kegelmann, teilweise verstärkt durch Matthias Mayer. Zum guten Schluss wurde es dann so richtig, richtig laut als die Guggemusik der Hossa Schefflenz Bühne und Halle stürmte. Das war gleichzeitig der Startschuss für die Narren, hemmungslos mitzuklatschen und zu -singen, denn bei der Lautstärke gingen die eventuell falschen Töne vollkommen im dopsenden Magen unter und der Spaßfaktor brillierte ungebremt.

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