Agro-Forst-Systeme etablieren und Vorteile nutzen

MdB Alois Gerig: Moderne Landwirtschaft ist multifunktional. Agro-Forst-Systeme verbinden viele Vorteile – höchste Zeit, dass diese gefördert werden. (Foto: pm)

Berlin. (pm) In der ersten Plenarsitzung im neuen Jahr wurde der Koalitionsantrag zur Förderung von Agro-Forst-Systeme mit großer Mehrheit angenommen.

„Mit diesem Antrag machen wir deutlich, wie vielfältig Landwirtschaft sein kann“, erklärt der Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft im Deutschen Bundestag, Alois Gerig. „Die Produktion von gesunden Nahrungsmitteln hat weiterhin erste Priorität – dennoch wissen wir, dass die Landwirtschaft ökologischer werden muss.“

Agro-Forst-Systeme sind dabei ein weiteres Instrument in dem „Werkzeugkasten der Okologisierung“. Agroforst, also die Kombination von Gehölzen und dem Anbau von Ackerkulturen oder Tierhaltung, vereinen viele nützliche Funktionen.

So wird neben der nachhaltigen Produktion von Lebensmitteln auch für mehr Klima-, Arten-, Boden- und Wasserschutz getan. Die Baum- oder Gehölzstreifen werden so auf das Feld gepflanzt, dass sie den Wind brechen und dadurch die Erosion reduzieren. Zudem spenden die Streifen Schatten, was die Verdunstung hemmt, wodurch ein eigenes Mikroklima erzeugt wird.

Dies trägt so auch zu einer besseren Wasserspeicherfähigkeit des Bodens bei – und in Zeiten des Klimawandels wird das immer wichtiger. In den Baum- und Gehölzstreifen finden neben Vögeln und Niederwild auch viele Insekten Zuflucht. „Hier werden ackerbauliche Vorteile gewinnbringend mit ökologischen kombiniert.“

Gerig hofft, dass nun die notwendige Rechtssicherheit geschaffen wird: „Uns ist wichtig, dass die fortschrittlichen LandwirtInnen, die sich für ein Agroforstsystem entscheiden, Planungssicherheit erhalten. Dazu zählt neben einer klaren, förderfähigen Definition auch, dass die Umbruchszeitbeschränkung von Ackerland in Agro-Forst-Systemen aufgehoben und ein Nutzungs- und Rückumwandlungsrecht besteht.“
Wichtig ist Gerig ebenso die mögliche Einbeziehung von Gewässerrandstreifen in Agro-Forst-Systeme.

In dem Antrag wird die Bundesregierung explizit dazu aufgefordert, Agro-Forst-Systeme in den künftigen Nationalen Strategieplan im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik aufzunehmen, die Bundesländer bei der Umsetzung von Agro-Forst-Systemen im Rahmen der Zweiten Säule zu unterstützen und diese in den Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ zu überführen.

Alois Gerig zeigt sich nicht nur von dem konstruktiven Miteinander zwischen den Koalitionsfraktionen in der Erarbeitung des Antrages zufrieden, sondern auch mit dem Ergebnis: Für ihn können Agro-Forst-Systeme neben der Nahrungsmittelproduktion auch die Erwartungen an Klima- und Umweltschutz erfüllen. Sein Fazit: „Es freut mich, dass nun eine Honorierung der Multifunktionalität der Landwirtschaft in die Wege geleitet wird!“

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