Sägewerks-Pläne stoßen auf Widerstand

​​Nach dem Willen des Regionalverbands werden nicht nur die Steinbacher Windräder bald Gesellschaft bekommen. (Foto: Liane Merkle)

Mudau. (lm) Aufgrund bestimmter Tagesordnungspunkte nahmen ungewöhnlich viele Bürger an der jüngsten Gemeinderatssitzung teil.

In der Bürgerfragestunde meldete sich Bernd Podesta, als Sprecher der Interessengemeinschaft (IG) „Lärm- und Geschwindigkeitsreduzierung im Wohngebiet Steinbacher Straße in Mudau“, zu Wort um den Verkauf des Sägewerkes Schröpfer (NZ berichtete) in Mudau zu thematisieren.

Da es seit Anfang des Jahres wieder die größten Probleme wegen Überschreitung der Geschwindigkeit vieler Lastwagen ab 4:00 Uhr in der Früh, befürchten die Anwohner weitere Belastungen durch die vom Investor angekündigte Erweiterung des Sägewerks, mit einer Verdoppelung der Kapazitäten. Außerdem seien auch von einer geplanten Kompostieranlage gravierende Belastungen zu erwarten, so Podesta.

Der Sprecher der IG wollte von der Gemeindeverwaltung wissen, ob es bereits gesicherte Informationen zu Planungen des neuen Inhabers gebe. Auf eine Gesprächsbitte haben der Investor laut Podesta, bisher nicht reagiert.

Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger ließ die Anwesenden wissen, dass auch die Gemeinde noch keine persönlichen Anfragen oder entsprechenden Anträge erhalten habe und auch nur wisse, was auch der Berichterstattung hervorgehe.

Kinderbetreuung

Mit der Bedarfsplanung für die Kindergärten St. Marien Mudau und St. Wolfgang Schloßau im Kindergartenjahr 2023/2024 startete das Gremium in die Tagesordnung.

Kindergartenleiterin Katrin Scholl bemerkte in diesem Zusammenhang, dass man sich einen Austausch mit den Eltern wünsche, ohne dass diese den Umweg über die Ortschaftsräte wählen. Selbstverständlich nehme man die Bedürfnisse der Eltern sehr ernst, so Scholl.

Befragungen haben ergeben, dass die Umstellung auf Gruppen mit verlängerten Öffnungszeiten (VÖ-Gruppen) empfehlenswert und kostenreduzierend sei, wobei ein Teil der eingesparten ca. 40.000 Euro für eine Leitungsfreistellung aufgewendet werden sollten.

Für St. Marien Mudau wird die Umwandlung in reine VÖ-Gruppen zum neuen Kindergartenjahr, angestrebt. Auch die Buszeiten werden angepasst.

Der Gemeinderat beschloss auf dieser Basis den Kindergartenbedarfsplan 2023/2024. Danach gibt es im Kindergarten Mudau, Langenelzer Straße, dann fünf VÖ-Gruppen und eine VÖ-Kleinkindergruppe. Im Container der Ganztagesbetreuung sind zwei zeitgemsichte Gruppen vorgesehen. In der ehemaligen Grundschule stehen dann zwei Kleinkindgruppen (U3 – VÖ und GT-Betreuung) zur Verfügung.

Der Kindergarten Schloßau erhält entsprechend eine VÖ-Gruppe, eine altersgemischte Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten (U3 und Ü3) nach Verfügbarkeit und eine Krippengruppe im Nebengebäude.

Kindergarten Schloßau. (Foto: Liane Merkle)

Windkraft

Nachdem vor rund einem Jahr kommunalen Ausschlussflächen sowie die ermittelten Eignungsflächen für eine mögliche Konzentrationszonenausweisung für Windkraftanlagen präsentiert worden war, stellte Jürgen Glaser vom IFK-Büro aus Mosbach den Sachstand und die eingegangenen Stellungnahmen zu den elf ursprünglich geplanten Flächen wegen Artenschutz, Biotopen, Leitungen etc. vor.

Die Behandlung und Abwägung der eingegangenen Stellungnahmen aus der frühzeitigen Beteiligung beschloss das Gremium gemäß dem Behandlungsvorschlag. Trotz des Beschlusses kritisierte Gemeinderat Klaus Dieter Klopsch, dass man acht Prozent der Gemeindefläche zugunsten des Regionalverbands meldet. Er meinte, dass die Betroffenen dieser Flächen dann zumindest auch den Gewinn erhalten müssten.

Baugebiete

Ebenfalls mit Hilfe des IFK-Büros aus Mosbach hat der Gemeinderat zur ersten Änderung des Regionalplans erneut Stellung bezogen. Es ging um die langfristige Siedlungsentwicklung für die Ortsteile Scheidental, Reisenbach, Mudau, Steinbach, Mörschenhardt und Donebach.

Aufgrund ihrer ökologischen Wertigkeit und Bedeutung für den Natur- und Landschaftsschutz ist ein Teil der vorgesehenen Gebiete für eine Siedlungsentwicklung aber nicht geeignet. Daher wurde vom Gemeinderat beschlossen, am südwestlichen Ortsrand von Schloßau im Anschluss an das Baugebiet „Strüth“ bzw. die Kailbacher Straße einen größeren Bereich restriktionsfrei zu stellen. Es handelt sich hierbei um ein ökologisch wenig bedeutsames, aber zugleich aufgrund der günstigen Topographie und der guten Bedingungen um ein für die Siedlungsentwicklung sehr gut geeignetes Areal.

Digitalisierung

Wie Luna Bianco erläuterte, möchte die Gemeinde Mudau die mit der Einführung eines Ratsinformationssystems den Weg der Digitalisierung beschreiten. Das Gremium schloss sich der Empfehlung der Verwaltung an und vergab den Auftrag an die Firma Comundus Regisafe GmbH aus Waiblingen für 9.500 Euro und jährlichen Kosten von 3.700 Euro.

Außerdem möchte Mudau ein Dokumentenmanagementsystem (DMS) einführen, welches aus gleicher Hand stammen soll, um eine bestmögliche Verknüpfung zu gewährleisten. Auch das DMS von regisafe ist ein sehr gängiges System, welches von vielen Verwaltungen im Umkreis genutzt wird und ebenfalls durch sein einfaches Handling, die klar strukturierte Oberfläche und die vielen möglichen Schnittstellen überzeugt.

Weiter beschloss das Gremium für die Nutzung des Ratsinformationssystems die Anschaffung von 27 Tablets und den Abschluss eines Leasingvertrags über drei Jahre mit der Fa. Macro Computer (MDM-System) aus Mosbach zu einem Betrag von 4.300 Euro und monatlichen Kosten von 580 Euro.

Katastrophenschutz

Danach stimmte man dem Angebot der EnBW zum Kommunalen Notfallmanagement-Konzept zu, mit dem man auch bei weiter anhaltenden Krisen handlungsfähig bleiben will. Die EnBW ist als Stromversorger im Südwesten beratend tätig in der Erarbeitung der notwendigen Handlungsleitfäden und hat schon verschiedene Gemeinden im Neckar-Odenwald bei der Erarbeitung von Notfall- und Krisenplänen betreut.

Das Angebot beinhaltet für 14.750 Euro die Analyse des Status quo, Entwicklung von Kriseneinsatzplänen und Maßnahmen für die unterschiedlichen Szenarien. Die Erarbeitung dieses Konzeptes soll in drei Workshops erfolgen unter Einbeziehung der Verwaltung, der Rettungsorganisationen und der Verantwortungsträger vor Ort.

Im Ergebnis wird es ein kompaktes und individuell für die Kommune erstelltes Krisen- und Notfallhandbuch geben und eine sich anschließende Krisenübung soll den Test auf Tauglichkeit des Notfallmanagementplans zeigen und Aufschluss geben, wo nachgebessert werden muss oder wo Änderungen des Konzeptes notwendig werden.

Windräder0501.jpg​​Nach dem Willen des Regionalverbands werden nicht nur die Steinbacher Windräder bald Gesellschaft bekommen.

 

Umwelt

Von Interesse