(Foto: Martin Hahn)
80.000 Euro aus Toto-Lotto-Geldern
Stuttgart/Zwingenberg. (pm) Trotz Rekordauslastung bei den Besuchern und weithin gefeierten Vorstellungen war die Zukunft der Schlossfestspiele Zwingenberg in den vergangenen Jahren immer wieder einmal sehr ungewiss. Vor allem die starken Kostensteigerungen in nahezu allen Bereichen bereiteten den Festivalmachern zunehmend Kopfschmerzen und ließen eine schwarze Null regelmäßig in noch weitere Ferne rücken.
Diese Sorge wurde nun aber zumindest für die kommenden zwei Jahre genommen, nachdem die Landesregierung beschlossen hat, die Erträge des staatlichen Glücksspielanbieters Lotto Baden-Württemberg, also Gelder aus den so genannten Wettmittelfonds, unter anderem der Kunst und Kultur im Land zur Verfügung zu stellen. So kann das Land seinen bisherigen Zuschuss für die Zwingenberger Festspiele von 63.000 Euro pro Jahr jetzt voraussichtlich um weitere 80.000 Euro jährlich erhöhen.
„Durch diese großartige Entscheidung fällt uns ein riesiger Stein vom Herzen, denn vor allem seit den Pandemiejahren und der nachfolgenden Inflation war die Finanzierung der Festspiele überhaupt nur noch durch Entnahmen aus der eh nicht üppigen Rücklage möglich, die nun aber nahezu vollständig aufgebraucht ist.
Deshalb kommt das zusätzliche Geld absolut zum richtigen Zeitpunkt, damit wir die Festspiele und damit eines der größten Kulturevents in der gesamten Region auch künftig auf dem gewohnt hohen künstlerischen Niveau fortführen können“, sagt der Vorsitzende des Fördervereins der Festspiele Landrat Dr. Achim Brötel, der zusammen mit seinem Stellvertreter Bürgermeister Norman Link (Zwingenberg) und dem Geschäftsführer-Team zugleich dem Land herzlich für diese wichtige Unterstützung dankt.
Im vergangenen Jahr hatte der Neckar-Odenwald-Kreis bereits seinen Zuschuss auf über 120.000 Euro pro Jahr erhöht und damit sein Engagement noch einmal verdoppelt, um die Geschäftsstelle der Festspiele überhaupt weiterbetreiben zu können.
Der Zuschuss aus den Toto-Lotto-Geldern wurde dieser Tage von der Landesregierung beschlossen. Entsprechend freut sich Erwin Köhler MdL, Sprecher für Kunst und Kultur der Landtagsfraktion der Grünen, über die Zusage: „Nach über zehn Jahren intensiver Verhandlungen ist auf Initiative der Grünen Fraktion hin eine Einigung über die weitere Zweckbindung der Toto-Lotto-Mittel erreicht worden, das freut mich sehr.
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Abonnieren Sie kostenlos unserenInsgesamt wurden für die Kultur in Baden-Württemberg rund drei Millionen Euro mehr für Theater, Festspiele und Freilichtmuseen zur Verfügung gestellt und das trotz einer schwierigen Haushaltslage. Es ist unsere politische Aufgabe, die kulturelle Vielfalt in unserem Land zu erhalten, zu festigen und wertzuschätzen. Jede Förderung in Kunst und Kultur ist eine Investition in unsere Gesellschaft“, sagt Köhler und ergänzt: „Als Betreuungsabgeordneter für den Neckar-Odenwald-Kreis liegen mir die Schlossfestspiele besonders am Herzen. Die überregionale Strahlkraft und die Qualität der Festspiele standen nicht mehr im Verhältnis zu der Förderung seitens des Landes. Hier konnten wir endlich nachbessern und zuverlässig den Fortbestand sicherstellen. Ich danke dem Landkreis für das große, auch finanzielle Engagement im Sinne der Festspiele und freue mich schon jetzt auf die kommende Saison.“
Gleichermaßen zeigt sich der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk MdL erfreut: „Die Schlossfestspiele in Zwingenberg hoch über dem Neckar haben ihren ganz eigenen Charme und sind ein kulturelles Highlight. Die Festspiele begeistern jedes Jahr tausende Besucher aus unserem Neckar-Odenwald-Kreis, aus Baden-Württemberg und darüber hinaus.
Diesen Schatz und dieses herausragende Angebot im Kulturprogramm unserer Raumschaft müssen wir bewahren und fördern. Das Land erhöht seinen Beitrag hierzu beträchtlich, damit das hohe künstlerische Niveau auch in Zukunft erhalten bleibt“, so der CDU-Landtagsabgeordnete.
Die endgültige Zuteilung der Mittel steht allerdings noch unter dem Vorbehalt des Haushaltsbeschlusses im Dezember. Da dem Zuschuss jedoch eine Einigung der Koalitionspartner zugrunde liegt, gilt die Zustimmung in diesem Punkt schon jetzt als ziemlich sicher.
Welche Produktionen 2025 auf dem Spielplan der Schlossfestspiele stehen werden, wollen die Verantwortlichen Ende November bekanntgegeben. Der Vorverkauf beginnt dann wie üblich Anfang Dezember und damit rechtzeitig vor Weihnachten.