In seiner Paradedisziplin legte Christian Trunk den Grundstein für seine Top-Platzierung. (Foto: pm)
Mudauer Triathlet nach rasanter Aufholjagd Siebter bei der 70.3-Ironman-WM
Für den Mudauer Triathlet Christian Trunk bot sich am Sonntag die exklusive Möglichkeit, sich mit den besten der Athleten der Welt zu messen. Bei der 70.3-Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza (Frankreich) wollte Trunk sein Können unter Beweis stellen. Aufgrund des selektiven Radkurses durch die Seealpen rechnete sich der Odenwälder, trotz seines für Triathleten relativ hohen Gewichts, im Vorfeld gute Chancen auf eine Top-Platzierung aus. Dabei kamen Trunk, der von seinem Bruder André begleitet und an der Côte d’Azur betreut wurde, auch entgegen, dass die Weltmeisterschaft in diesem Jahr in Europa stattfand. So entfielen Reisestrapazen und Jetlag.
Die Radstrecke mit dem Aufstieg über den Col de Vence und der Abfahrt zurück ins Tal hatten den 25-jährigen Ausdauersportler bereits im Vorfeld beeindruckt. Die Abfahrt sei eine der Waghalsigsten, die er je gefahren sei, stellte Trunk bei der Streckenbesichtigung fest.
Daher reiste Christian Trunk knapp zwei Wochen vor dem Startschuss nach Frankreich, um sich mit dem harten Anstieg und vor der rasanten Abfahrt vertraut zu machen. Kaum in Nizza angekommen ging in den Trainingsmodus. Auf dem Programm standen alle Triathlonsportarten.
Nach dem verheerenden Terrorangriff mittels eines LKWs im Juli 2016 mit 86 Toten und 400 Verletzten, gab es hohe Sicherheitsstandards, die den Ironman begleiteten. Alle Zufahrten waren mit LKWs und Betonsperren blockiert, berichtete der Sportler. Darüberhinaus waren viele Kräfte der Polizei und des Militärs präsent, um die Rekordteilnehmerzahl von 5.500 Athleten zu schützen.
Aber auch die Zuschauer an der Strecke waren somit in guten Händen. Die Nähe zu den Triathlon-Hochburgen in Mitteleuropa war dafür verantwortlich, dass die WM nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ bestens besetzt war. Trunk vermutet, dass es wahrscheinlich die am besten besetzte Weltmeisterschaft aller Zeiten war.
Während sich die Profis bereits um 7:00 Uhr ins Mittelmeer stürzten, fiel der Startschuss für Christian Trunk gegen 8:45 Uhr. Nachdem der Odenwälder die 1,9km lange Schwimmstrecke auf dem 104. Platz seiner Altersklasse beendete, folgte eine 90km lange Kamikaze-Aufholjagd auf dem Rad.
Gemeinsam mit Elias Schipperges bezwang man den Col de Vence und stürzte sich danach wieder ins Tal. Die Abfahrt meisterten die Athleten mit kalkuliertem Risiko, während andere Sportler gleich reihenweise auf dem Asphalt landeten oder sogar den Abhang hinunterstürzen. „Es herrschten kriegsähnliche Zustände“, resümierte Trunk diesen Teil des Rennens aufgrund vieler Verletzter. Für die bergigen 90 Kilometer mit 1.300 Höhenmeter benötigte Christian Trunk 2:31 Stunden. Mit dieser Zeit ließ der Sportstudent sogar einige Profis hinter sich.
Beim abschließenden Halbmarathon (21,1km) fühlte sich der der 25-Jährige bereits etwas ausgelaugt. Mit zuckerhaltigen Getränken versorgt und mit Wasser abgekühlt, lief es aber nach kurzer Zeit deutlich besser, sodass Trunk nach einer Laufzeit von 1:19 Stunden ins Ziel kam.
Diese Laufzeit war dafür ausschlaggebend, dass der Mudauer nochmals zahlreiche Konkurrenten hinter sich ließ. Während er nach dem Radfahren noch auf dem 18. Platz lang, beendete Christian Trunk das Rennen mit einer Endzeit von 4:25 Stunden auf dem siebten Platz seiner Altersklasse.
Mit diesem Ergebnis zeigte sich Christian Trunk mehr als zufrieden, hatte er doch sein Trainingspensum im Sommer aufgrund von Arbeits- und Prüfungsstress stark reduziert.
In der Gesamtwertung unter 5.500 Startern belegte der Mudauer einen fantastischen 68. Rang. Damit gehört Trunk zu den besten 70.3-Triathleten der Welt.
Nach dem strapaziösen Rennen erholt sich der Trunk nur kurz. Sportlich geht es bereits am 14. September weiter. Dann will Christian Trunk bei der Challenge Davos – 1.560 Meter über dem Meeresspiegel – starten, um sich direkt für die WM 2020 zu qualifizieren, die in der Slowakei stattfindet.
Mit einer starken Leistung im abschließenden Halbmarathon läuft Christian Trunk in die Weltspitze. Nach 4:25 Stunden freut er sich über den siebten Platz. (Foto: pm)