Bödigheim verabschiedet Hermann Fischer

Großer Bahnhof bei der Verabschiedung von Hermann Fischer (4.v.re.), der viel Lob erfuhr für die Projekte, mit denen er sich in 15 Jahren als Ortsvorsteher um Bödigheim verdient gemacht hat. (Foto: pm)

##Verdiente Ortschaftsräte ausgezeichnet

Bödigheim. (pm) Eigentlich steht er nicht gern im Mittelpunkt, bei seiner Verabschiedung aus dem Amt des Bödigheimer Ortsvorstehers ging aber kein Weg dran vorbei.

Viel Lob wurde Hermann Fischer da zuteil; erwartungsgemäß hat er die anerkennenden Worte mit der für ihn typischen stoischen Ruhe entgegengenommen. Am Ende aber hat er sich mit sehr persönlichen, herzlichen Dankesworten an viele seiner Wegbegleiter revanchiert.

Martin Heyder, Fischers Nachfolger im Amt, begrüßte die Gäste in der Turnhalle des Bildungshauses. Schülerinnen und Schüler der Bödigheimer Grundschule sangen zwei schwungvolle Lieder und überreichten ein Lebkuchenherz, bevor Bürgermeister Roland Burger in die Vita des langjährigen Ortsvorstehers einstieg.

Fischer stammt aus Bad Neustadt an der Saale am Fuß der Rhön. Ins Bödigheimer Bewusstsein eingetreten ist er mit seinem berufsbedingten Zuzug 1993. „Als Zugezogener hast du dich auf Anhieb so gut eingelebt, dass du schon 2000 zum Vorsitzenden des neu gegründeten Heimatvereins und 2004 zum Ortsvorsteher gewählt wurdest, ohne vorher dem Ortschaftsrat anzugehören.“

15 Jahre lang hat er Bödigheim seinen Stempel aufgedrückt, von 2004 bis 2015 auch als Stadtrat im Gemeinderat, wo er die Interessen seiner Ortschaft vertreten hat.

Der Bürgermeister blickte zurück auf das, was in diesen Jahren geleistet wurde. Die Waldflurbereinigung war – und ist – ein ganz großes Thema, an dem Fischer schon von berufswegen als Förster sehr viel gelegen war. Dann natürlich 2010 die 1000-Jahr Feier, zu deren Anlass ein Heimatbuch herausgegeben wurde. Und der Bau des Jugendhauses, der eine ganz große Gemeinschaftsleistung war und mit dem überdachten Vorplatz und dem Backofen so viel mehr ist als nur ein Jugendhaus. „Daraus ist ein echter Treffpunkt im Ort geworden, die ideale Kulisse für Feste jeder Art, die ihre Feuertaufe auch schon mehrfach bestanden hat.“

Viel getan habe sich am Friedhof, Straßen wurden generalsaniert, Bahnübergänge entschärft, der Hochwasserschutz ist ein großes Thema und der sehr belastende Verkehr habe wenigstens dazu geführt, dass die Ortsdurchfahrt ausgebaut und zwei Blitzersäulen installiert wurden.

Eine große Leistung war auch der Zusammenschluss des Kindergartens mit der Grundschule zum Bildungshaus. Der Bürgermeister erwähnte mit der Beteiligung am Skulpturenradweg und mit der in Fachkreisen sehr bekannten Flurkapelle die Kunst und nicht zuletzt die Freundschaft mit der Bundeswehr.

Bödigheim unterhält eine Patenschaft zur 4. Kompanie des Logistikbataillon 461 in Walldürn. Und natürlich hat Fischer neben „seinem“ Heimatverein auch die anderen 14 Bödigheimer Vereine nach Kräften unterstützt.

„Diese Aufzählung ist ganz sicher nicht abschließend“, erklärte Burger, der den persönlichen Einsatz des „Praktikers“ hervorhob: „Bei Arbeitseinsätzen warst Du immer vorne dabei. Machen, nicht reden war deine Devise.“

Roland Burger freute sich, dass Fischer ihm in seinem Beruf als Revierleiter im Buchener Forst erhalten bleibt, wünschte ihm und seiner Lebensgefährtin Ulla von Gemmingen-Hornberg neben Gesundheit aber auch ein wenig mehr Muße in der neu gewonnen freien Zeit: „Nutzt diese Zeit, wie es euch entspricht.“

Den anerkennenden Worten des Bürgermeisters schloss sich Hauptmann Schulze, Kompaniechef der 4. Kompanie des Logistikbataillon 461 an. Er lobte vor allem die Kameradschaft und erinnerte sich gerne an die vielen Bödigheimer Projekte, bei denen sich die Soldaten tatkräftig einbringen konnten: „Die Arbeit ging immer Hand in Hand mit dem Spaß.“

Auch Helga von Rüdt, die Nachfolgerin Fischers im Amt des Heimatvereinsvorsitzenden, erinnerte sich gern an gemeinsame Projekte: „Als langjähriger Vorsitzender hast du so vieles angeregt und angestoßen. Als Ortsvorsteher hast du dich gekümmert und auch bei Problemen nicht lockergelassen, bis wieder alle zusammen kamen.“

Dann war es Zeit für persönliche Worte Hermann Fischers. Auch er nannte den Heimatverein seinen „Herzensverein“ und bezeichnete die Sicherung des Standorts der Grundschule bzw. des Bildungshauses als Meilenstein.

Sein Nachfolger Martin Heyder, ein echtes „Zugpferd“, werde ganz bestimmt „Kurs halten“. Dann waren viele wichtige persönliche Wegbegleiter an der Reihe, die ihn gefördert, unterstützt und gelegentlich auch konstruktiv kritisiert hätten. Ihnen allen dankte Fischer namentlich, besonders auch der „Rentnertruppe“, für ihn ein „Quell ewiger Freude“, sowie seiner Lebensgefährtin Ulla, ohne die er die Mehrfachbelastung so nicht hätte tragen können. Damit leitet er über „zum Eigentlichen“ – einer „gscheiten Feier“ nämlich.

Doch vor der Feier wurden langjährige bzw. ausscheidende Ortschaftsräte von Ortsvorsteher Martin Heyder bzw. von Bürgermeister Roland Burger geehrt.

Eine Ehrung erfuhren Amelie Pfeiffer und Meinhard Krämer für zehn Jahre sowie Siegfried Rohm für 25 Jahre Ortschaftsrat.

Krämer und Rohm sind zwischenzeitlich ausgeschieden. Melanie Czerny und Robert Kuhn gehören dem Gremium ebenfalls nicht mehr an.

Martin Heyder erhielt seine Ehrung für 20 Jahre Ortschaftsrat. Er ist auch seit 2014 im Gemeinderat.

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