Großes Interesse an Nahwärmenetz

(Foto: pm)

Limbach. (pm) Die zweite Informationsveranstaltung über ein mögliches Nahwärmenetz im Ortsteil Limbach stieß auf reges Interesse, denn Bürgermeister Thorsten Weber begrüßte etwa 120 interessierte Bürgerinnen und Bürger in der Limbacher Halle.

„Die abschließende Entscheidung, ob ein solches Netz, über den bestehenden gemeindlichen Wärmeverbund hinaus, kommen wird, soll nun bald fallen“, unterstrich er und betonte mehrfach, „diese Entscheidung haben Sie alle nun mit Ihrer konkreten Rückmeldung bis Ende Januar 2024 selbst in der Hand.“

Rückmeldungen entscheiden über Realisierung

Für diese Rückmeldung erhält jeder Haushalt über das Amtsblatt der Gemeinde, vermutlich am 10. November, einen Flyer mit Rückmeldekarte. Anhand dieser Rückmeldungen wird die Gemeinde dann die Entscheidung treffen, ob es das Nahwärmenetz geben wird und in welchem Umfang ein Ausbau erfolgen wird.

Der Bürgermeister ließ die bisherigen Aktivitäten rund um das Nahwärmenetz Revue passieren. Auf der Grundlage einer unverbindlichen Interessensbekundung entstand eine erste Karte mit möglichen Ausbauschritten. Weber hob hervor, „wir wollen aktuell bewusst niemanden von vornherein von einem Anschluss ausschließen.

Wenn wir aus Ihren erneuten Rückmeldungen sehen, dass in einer Straße oder in einem Gebiet sehr großes Interesse besteht, dann sind wir aktuell noch offen und flexibel. Das gilt bei fehlendem Interesse im Übrigen genauso. Solange die Förderung nicht beantragt und geplant ist, können wir am Ausbaukonzept feilen.“

Ingenieurbüro präsentiert Lösungen

Daniel Löffler vom Ingenieurbüro IBS aus Bietigheim-Bissingen präsentierte dann die mögliche Lösung für Limbach und ging dabei auf die technische Umsetzung von einer möglichen Heizzentrale bis zur Installation im Haus ein. Konkret genannt wurden erstmals auch die Kosten für einen Anschluss und die laufenden Kosten auf der Basis der aktuellen Preise.

So soll bis zu einer Anschlussleistung von 15 kW ein Investitionskostenzuschuss von 10.000 Euro fällig werden, bei dem mögliche Förderungen bereits berücksichtigt sind. In diesem Betrag ist bereits eine Zuleitung im Grundstück bis zehn Meter und eine im Haus bis fünf Meter enthalten. Hinzu kommen die Kosten für eine Übergabestation mit ca. 7.500 Euro, die allerdings noch förderfähig sind und sich damit deutlich reduzieren lassen.

Beim Hauseigentümer verbleiben auch die ebenfalls förderfähigen Kosten für die weitere Installation. Er hob außerdem hervor, dass bereits aktuell bei einem Heizungstausch 15 Prozent erneuerbarer Energienanteil notwendig ist, der auf 65 Prozent steigen soll. Diese Bedingungen werden durch einen Nahwärmeanschluss bereits deutlich übererfüllt.

Daniel Löffler zeigte auch eine Vergleichsrechnung für ein Gebäude mit einem Heizölverbrauch von 2.500 Litern auf. Daraus wurde deutlich, dass ein Nahwärmeanschluss, gerade mit Blick auf kommende Regelungen, durchaus konkurrenzfähig ist.

Abschließend gab er einen Ausblick auf einen möglichen Zeitplan. Nach der Rückmeldung bis Ende Januar 2024 soll es bei entsprechendem Interesse Gespräche zur Anschlusssituation mit einem möglichen Vertragsabschluss geben. Im Jahr 2024 sollen dann auch die Zustimmung zum Gemeinderat, die Beantragung der Fördermittel und der Beginn der konkreten Planungen stattfinden.

Möglicher Baubeginn im Jahr 2025

Baubeginn könnte bei optimalem Verlauf im Jahr 2025 sein, so dass erste Gebäude im Winter 2025/2026 am Netz sein könnten. Die gesamten Baumaßnahmen werden aber, je nach Interesse, mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen.

Uwe Ristl von der Energieagentur des Neckar-Odenwald-Kreises stellte dann, unterstützt durch Karsten Thiel von der Energieagentur des Landkreises Karlsruhe, die beide das Projekt begleiten, die aktuelle und die ab dem kommenden Jahr geplante Fördersituation dar. Die Förderungen ab dem kommenden Jahr stehen noch unter einem kleinen Fragezeichen, da sie so noch nicht beschlossen sind. Er ging auch auf die Chancen eines Nahwärmenetzes für den jeweiligen Gebäudeeigentümer ein.

Fragerunde

Bei der lebhaften Fragerunde zu den Vorträgen drehte es sich u.a um mögliche Förderungen oder die Art sowie die Zukunftsfähigkeit der Brennstoffarten. Es wurde auch hervorgehoben, dass man sich als Eigentümer bei einem Nahwärmeanschluss künftig nicht mehr kümmern muss, da die Wärme über die Übergabestation ins Haus kommt und alles andere, wie rechtliche Änderungen etc., Sache der Gemeinde als Energielieferant ist.

Abschließend bedankte sich Thorsten Weber bei den Referenten und den Bürgerinnen und Bürgern für die Teilnahme und die rege Diskussion. „Jetzt sind Sie gefragt, melden Sie sich zurück, denn ohne Ihre Rückmeldungen können wir nicht in die Realisierung gehen“, unterstrich er nochmals.

Die Gemeinde hat die Vorträge von Daniel Löffler und Uwe Ristl auf ihrer Homepage  veröffentlicht, sodass Interessierte sich nochmals im Detail informieren können.

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