„Klimawandel bedroht Natur und Mensch“

(Symbolbild – Elg)

Kann Geoengineering das Klima retten?

Waldbrunn. (pm) Beim monatlichen Treffen des NABU Waldbrunn im Gasthaus „Zum Engel“, in Mülben, referierte Andreas Wieder vom Vorstand der hiesigen NABU-Gruppe über den Klimawandel und seine Folgen für unseren Planeten.

Er berichtete von wissenschaftlichen Untersuchungen zu den Auswirkungen der zunehmenden Erderwärmung, vor allem durch das Treibhausgas Kohlendioxid. Die Folgen der jetzt schon festgestellten globalen Erderwärmung von 1,5 Grad seien nicht zu übersehen, ließ Wieder die Zuhörer wissen. Dies seien der Gletscherschwund, der Rückgang des polaren Eismeeres, der Anstieg des Meeresspiegels, die Zunahme von Starkniederschlägen und Hochwasser, häufigere Stürme, Trockenperioden und Dürren.

Das habe Auswirkungen nicht nur auf Menschen, sondern auch auf die gesamten Ökosysteme. Bei jedem weiteren Grad des Temperaturanstieges, der mit der Körpertemperatur des Menschen vergleichbar sei, würden die Folgen immer dramatischer, vor allem dann, wenn bestimmte Kipppunkte erreicht werden. Als Beispiel nannte der Referent auftauende Dauerfrostböden, mit entsprechender Freisetzung des Treibhausgases Methan, das 25 mal so stark wirke wie CO2. Der Temperaturschwellenwert für ein Erreichen der Kipppunkte wird von Forschern intensiv diskutiert. Sicher ist, dass bei über 1,5 Grad globaler Erderwärmung der Klimawandel erst richtig loslegt.

Der unvermeidliche Anstieg des Meeresspiegels, Dürren und damit Wasser- und Lebensmittelknappheit würden massenhafte Fluchtbewegungen aus den überschwemmten und ausgetrockneten Regionen bewirken und nicht zuletzt die Ökosysteme und mit ihnen viele Arten auslöschen.

Andreas Wieder zeigte sich persönlich jedoch immer noch optimistisch, dass die Menschheit mit zügigeren und konsequenten Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgase das Ruder doch noch herumreißen könnte und die drohende katastrophale Entwicklung unseres Planeten aufgehalten werden kann.

Er verwies auf die WDR- Sendung „Quarks – Was passiert, wenn wir es nicht schaffen“, in der für die jeweilige globale Temperaturzunahme die Konsequenzen für das Leben auf der Erde beschrieben werden.

In seinen Ausführungen zählte Wieder viele Aktivitäten auf, mit denen der Einzelne zum Klimaschutz beitragen könne. In diesem Zusammenhang verwies er auch auf die Broschüre des NABU Waldbrunn mit „12 Umwelttipps für den Alltag“.
Außerdem stellte er Ideen mancher Wissenschaftler vor, wie die Erderwärmung künstlich mit Geoengineering gebremst werden könnte. Dazu gehörten Maßnahmen, mit denen das einfallende Sonnenlicht künstlich in den Weltraum reflektiert werde oder mit denen die CO2-Konzentration in der Atmosphäre künstlich verringert würde. Allerdings dauerten diese Techniken viel zu lange und wären auch mit anderen unwägbaren Risiken verbunden.

In der anschließenden Diskussion zeigten sich die Teilnehmenden skeptisch, dass sich das Verhalten der Verbraucher im Sinne des Klimaschutzes schnell verändern ließe. Die Politik müsse ungeachtet parteipolitischer Interessen auf allen Ebenen dringend notwendige Maßnahmen zügig umsetzen. Parallel dazu wäre es ratsam, dass jeder Einzelne nach Möglichkeit in seinem Umfeld eigene Vorkehrungen gegen Hitzebelastungen, Hochwasser und Trockenheit träfe wie durch den Einbau großer Zisternen, Hochwasserschutzmaßnahmen am eigenen Haus oder die ausreichende Beschattung durch Bäume.

Wer sich für weitere Themen rund um Natur- und Umweltschutz interessiert, ist herzlich zu den monatlichen Treffen des NABU Waldbrunn eingeladen, die jeden ersten Mittwoch im Monat, um 19 Uhr, im Gasthaus Engel in Mülben stattfinden.

Umwelt

Von Interesse

Gesellschaft

30 Interessierte bei Ortsspaziergang

(Foto: Hofherr) Dritte Bürgerbeteiligung zum Gemeindeentwicklungskonzept Oberdielbach. (mh) Auch die dritte Bürgerbeteiligung zum Gemeindeentwicklungskonzept (GEK) war für die Waldbrunnerinnen und Waldbrunner eine weitere bedeutende Gelegenheit, aktiv an der Gestaltung der Gemeinde mitzuwirken. Rund 30 Interessierte schlossen sich dem Ortsspaziergang aus städtebaulicher Sicht an, zu dem Bürgermeister Markus Haas, Ines Breiding von IFK-Ingenieure aus Mosbach und Steffen Moninger von der Landsiedlung Baden-Württemberg eingeladen hatten. Startpunkt war der Netto-Parkplatz, in dessen direkter Nachbarschaft mit dem stillgelegten ZG-Gebäude-Komplex das erste planungswürdige Objekt angrenzt. Rund 6.000 m² stünden hier von dem insgesamt 1,2 Hektar großen Gelände für eine Bebauung zur Verfügung, wie Bürgermeister Haas […] […]