S21 schadet regionalem ÖPNV

(Symbolbild – Pixabay)

Neckartal wird abgehängt

Oberwittstadt. (pm) Die Inbetriebnahme des Jahrhundertprojekts Stuttgart 21 (S21), also die Tieferlegung des Stuttgarter Hauptbahnhofs sowie die Neuordnung des Bahnknotens Stuttgart, rückt näher.

Im Frühjahr gab es jetzt dazu allerdings auch erste Hinweise auf mögliche negative Auswirkungen des Projekts auf den Schienenverkehr im Neckartal. Das haben Landrat Dr. Achim Brötel und Mosbachs Oberbürgermeister Julian Stipp umgehend zum Anlass genommen, um sich in einem gemeinsamen Schreiben an Verkehrsminister Winfried Hermann zu wenden (NZ berichtete).

Konkret sei zu befürchten, so hieß es in dem Brief, dass der heute zweistündlich alternierende Regionalexpress 10A/10B, der momentan im Wechsel über das Neckar- sowie über das Elsenztal geführt wird, dann ausschließlich über das Elsenztal und Sinsheim geführt werden solle. Dadurch würden schnelle Verbindungen über Neckargemünd, Eberbach, Neckarelz und die damit verbundenen Bahn- und Busanbindungen abgeschafft.

Als Reaktion auf das Schreiben standen das Verkehrsministerium und die Nahverkehrsgesellschaft des Landes (NVBW) jetzt in einer eigens anberaumten Videokonferenz Rede und Antwort. Darüber hat der Landrat wiederum die Mitglieder des Kreistagsausschusses für Wirtschaft, Umwelt und Verkehr bei ihrer jüngsten Sitzung in Oberwittstadt informiert.

Demnach, so Brötel, habe das Verkehrsministerium dabei die Planungen dem Grunde nach bestätigt. Begründet worden sei die Änderung damit, dass es aus dem Elzmündungsraum zwar ein vergleichsweise hohes Verkehrsaufkommen in Richtung Neckarsulm und teilweise auch darüber hinaus bis nach Heilbronn gebe, die Zahlen dann aber speziell in Richtung Stuttgart doch stark abnehmen würden. Außerdem sei für unsere Region ja der so genannte Nordbaden-Express im Gespräch, also eine schnelle Verbindung von Osterburken nach Heidelberg.

„Das eine hat allerdings mit Verlaub mit dem anderen nicht wirklich etwas zu tun“, betonte Brötel nun in der Ausschusssitzung. Der Nordbaden-Express würde nämlich voraussichtlich nicht einmal weiter nach Mannheim geführt. „Man kann sich deshalb schon fragen: Was bringt uns ein solcher Nordbaden-Express mit Endstation Heidelberg, wo es ab Mosbach schon einen Halbstundentakt auf der S-Bahn gibt, wenn uns dafür im Gegenzug die schnellen Züge von Neckarelz in Richtung Heilbronn und Stuttgart gestrichen werden“, hinterfragte Brötel die Auskunft des Ministeriums.

Immerhin würde der Nordbaden-Express aber die Anschlüsse in Seckach an die Madonnenlandbahn verbessern, was faktisch den immer wieder geforderten Halbstundentakt auf der Relation Mosbach – Osterburken bedeuten würde.

Zumindest eine gewisse Kompensation habe das Verkehrsministerium für den Elzmündungsraum aber doch in Aussicht gestellt. So sollen die drei bestehenden Regionalbahnen morgens und abends von Neckarelz bis Heilbronn bestehen bleiben und dann umstiegsfrei, aber ab Heilbronn sogar beschleunigt bis Stuttgart durchgebunden werden.

„Man muss jedoch im Auge behalten, dass Arbeitszeiten heute deutlich flexibler gestaltet werden. Morgens und abends ist deshalb nicht mehr zwangsläufig das Maß aller Dinge“, verdeutlichte Brötel seine Zweifel an diesem Angebot. Deshalb habe man eindringlich darum gebeten, zumindest eine weitere Verbindung in der Mittagszeit zu prüfen.

Diese Prüfung habe das Ministerium zwar zugesagt, aber zugleich eine kommunale Mitfinanzierung eingefordert. „Das ist leider die traurige Realität der angeblichen Verkehrswende. Tendenziell wird es eher schlechter und der allein zuständige Aufgabenträger Land will dafür dann auch noch Geld von uns“, fasste der Landrat zusammen.

Zudem stünden sowohl die Veränderungen im Neckartal als auch der Nordbaden-Express allerdings ausdrücklich unter Finanzierungsvorbehalt. Entweder komme deshalb beides oder nichts.

Die Auskunft des Ministeriums ließ auch die Kreisrätinnen und Kreisräte etwas ratlos zurück. Sie nutzen jedoch die Chance, sich über weitere Details der Planungen zu informieren. Der Landrat versprach abschließend, den Ausschuss über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten.

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